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Analgetikaabhängigkeit

1,6 Millionen abhängig von Schmerzmitteln

Im Deutschen Ärzteblatt sind zwei Studien mit aktuellen Zahlen zum Suchtmittelkonsum in Deutschland erschienen. Forscher des Münchener Instituts für Therapieforschung (IFO) werteten die Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys (ESA) 2018 aus und rechneten die Zahlen auf die Gesamtbevölkerung hoch.
PZ
05.09.2019  13:00 Uhr

Befragt wurden 9267 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren; die Antwortrate lag bei 42 Prozent. Demnach hatte fast jeder Dritte (31,4 Prozent) in den 30 Tagen vor der Befragung Schmerzmittel eingenommen, die nicht vom Arzt verordnet waren; weitere 17,5 Prozent gaben an, Analgetika auf ärztliche Anordnung eingenommen zu haben. Insgesamt entspricht dies hochgerechnet 26 Millionen Menschen, die im letzten Monat Schmerzmittel eingenommen hatten, davon 1,9 Millionen täglich. »Bei hochgerechnet etwa 1,6 Millionen der 18- bis 64-Jährigen ist von einer Analgetikaabhängigkeit auszugehen«, schätzen die Autoren um Professor Dr. Ludwig Kraus. Der Großteil der Abhängigkeitserkrankungen sei auf nicht opioidhaltige Analgetika zurückzuführen, die entweder über Privatrezepte oder als OTC-Medikament erworben wurden.

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