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Smarte Heilung

3D-Pflaster für chronische Wunden

Ein per 3D-Druck hergestelltes Pflaster, das antibakteriell wirkt, die Wunde mit Sauerstoff sowie Feuchtigkeit versorgt und die Bildung von neuem Gewebe unterstützt, könnte die Behandlung chronischer Wunden revolutionieren.
Annette Immel-Sehr
29.09.2021  16:00 Uhr

Forscher der Materialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität Kiel haben zusammen mit Kollegen aus dem In- und Ausland ein Wundpflaster mit heilungsfördernden Funktionen entwickelt, das patientenspezifisch angepasst werden kann. Wichtigster Bestandteil des Pflasters auf Basis eines medizinischen Hydrogels sind antibakteriell wirkende, neuartige Zinkoxid-Mikropartikel, die auf Licht reagieren. Den Forschern gelang es, auf den Mikropartikeln spezielle Proteine aufzubringen. Mit zellschonendem grünem Licht werden die Proteine aktiviert und regen so die Bildung neuer Blutgefäße an. Durch die verbesserte Durchblutung entsteht neues Gewebe und die Wunde kann sich schließen. »Indem wir die Wirkung des Pflasters mit Licht steuern, können wir den Verlauf und die Dosierung der Therapie an die individuellen Bedürfnisse von Patienten anpassen«, sagt der an der Entwicklung beteiligte Professor Dr. Rainer Adelung. Die Forscher hoffen, dass Kliniken das steuerbare Pflaster langfristig selbst im 3D-Drucker werden herstellen können und dann sowohl die Form des Pflasters als auch die Konzentration der Zinkoxidpartikel und die Proteinsorte patientengenau festlegen. 

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