Abnehmen in den Wechseljahren |
Nach den Wechseljahren nehmen viele Frauen an Gewicht zu, wenn sie weiter essen wie gewohnt. Das A und O für ein gesundes Gewicht: Abwechslungsreich und genussvoll essen und viel bewegen. / Foto: Getty Images/Westend61
Mit Mitte 40 etwa beginnt bei Frauen der Übergang in einen neuen Lebensabschnitt: Der Zeit, in der sie Kinder bekommen können, folgt die Zeit, in der keine Schwangerschaft mehr möglich ist. Zwei von zehn Frauen kommen gut mit den sogenannten Wechseljahren zurecht und haben keine oder kaum Probleme. Der weitaus größere Teil aber berichtet der Deutschen Menopause-Gesellschaft zufolge von Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafproblemen. Angst, Reizbarkeit und Depression, Herzklopfen oder Herzrasen und Hauttrockenheit sind ebenfalls häufig. Wieder andere nehmen zu oder bemerken, dass sich die Pfunde hartnäckiger halten als zuvor.
Dieses Risiko besteht, wenn Frauen ihr gewohntes Essverhalten in der Menopause beibehalten. Als Folge des altersbedingten Verlusts an Muskelmasse sinkt der Grundumsatz des Körpers – bei gleicher Nährstoffzufuhr wie zuvor nehmen sie zu. Dass sich die überschüssigen Pfunde dann ausgerechnet am Bauch sammeln, hat vor allem hormonelle Gründe. Im Zuge der Wechseljahre stellen die Eierstöcke die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone ein. Durch den sinkenden Estrogenspiegel verschiebt sich im Körper das Verhältnis hin zum männlichen Hormon Testosteron aus den Nebennieren, dessen Wirkungen nun stärker zum Tragen kommen – mit der Folge, dass Frauen unter anderem das männliche Fettverteilungsmuster mit einer bauchbetonten Fettverteilung übernehmen. Das kann für manche Frauen ein ästhetisches Problem darstellen, bringt aber auch eine Reihe weiterer Nachteile mit sich.
Der Stoffwechsel des androiden Typs (»Apfeltyp«) mit seiner bauchbetonten Fettverteilung und dem gynoiden Typ (»Birnentyp«) mit der hüft- und oberschenkelbetonten Fettverteilung unterscheidet sich wesentlich. Bei der gynoiden Fettverteilung sitzt das Fettgewebe direkt unter der Haut (subkutan) und dient dem Körper in erster Linie als Energiespeicher. Bei der androiden Fettverteilung hingegen befindet es sich in der Bauchhöhle (viszeral). Ein gewisses Depot dort ist normal und erwünscht, denn es umgibt die Organe und schützt sie vor Verletzungen. Größere Mengen dort sind allerdings gefährlich, denn viszerales Fettgewebe wirkt wie ein endokrines Organ. Das Fettgewebe aus Adipozyten und deren Vorläuferzellen (Präadipozyten), Zellen des Bindegewebes (Fibroblasten, Fibrozyten), Blutgefäßes (Endothelzellen, glatte Muskelzellen) und Immunsystems (Monozyten, Makrophagen, Lymphozyten) setzen eine Vielzahl an Stoffen frei, darunter freie Fettsäuren, proinflammatorische Adipokine wie TNF-alpha oder die Adipozytokine Resistin, Leptin und Adiponektin.