Abwehreffekt bestätigt |
Wiebke Gaaz |
10.03.2023 15:00 Uhr |
Mit einem Liter Ingwertee gelangen möglicherweise ausreichende Mengen Scharfstoffe ins Blut, um die Immunzellen in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen. / Foto: Adobe Stock/Grafvision
Ein Forscherteam um Veronika Somoza am Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München hat auf neutrophilen Granulozyten – den weißen Blutkörperchen, die eindringende Bakterien abwehren – denselben Rezeptor nachgewiesen, der auch auf der Oberfläche von Nervenzellen sitzt und auf Hitze- und Schmerzreize sowie auf Scharfstoffe aus Chili und Ingwer reagiert. Laborversuche der Forscher ergaben auch, dass bereits eine sehr geringe Konzentration von 15 µg [6]-Gingerol (Scharfstoff aus Ingwer) pro Liter Nährmedium ausreicht, um die Zellen in eine erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen. Das konnten sie mittels einer simulierten bakteriellen Infektion zeigen.
Ähnliche Konzentrationen von 7 bis 17 µg [6]-Gingerol wurden in einer früheren Pilotstudie am Leibniz-Institut im Blut von Probanden gefunden, nachdem sie einen Liter Ingwertee getrunken hatten. Für diesen wurde 100 g geschälte, zerkleinerte Ingwerknolle mit einem Liter kochendem Wasser aufgegossen und 15 Minuten ziehen gelassen. Anschließend wurden die Feststoffe abgefiltert.