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OTC-Beratungscheck

Adstringenzien für die Mundhöhle

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu ausgewählten OTC-Präparaten für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal: Adstringenzien zur Anwendung in der Mundhöhle.
Michelle Haß
18.03.2020  16:00 Uhr

Arzneistoffgruppe

Gerbstoffe

Präparate

Beispiele: Pyralvex® (Rhabarberwurzel-Extrakt), Weleda® Ratanhia-Mundwasser-Konzentrat (unter anderem Extrakte von Myrrhe, Ratanhiawurzel und Rosskastanienrinde)

Indikation

Zur temporären Behandlung schmerzhafter entzündlicher Zustände der Mundschleimhaut, insbesondere Aphthen, und zur unterstützenden Therapie von Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)

Dosierung/Anwendung

  • Pyralvex: 3 x täglich mit Pinsel auf die entzündeten Bereiche auftragen
  • Ratanhia-Mundwasser: Mehrmals täglich 15 Tropfen auf ein halbes Glas Wasser geben und für Mundbäder verwenden. Für eine intensivere Einwirkung mehrmals täglich unverdünnte Lösung auf die erkrankten Schleimhautbezirke auftragen.
  • Vor Gebrauch schütteln
  • Nach dem Essen und dem Zähneputzen anwenden
  • Direkt nach der Anwendung nichts essen oder trinken, Mund nicht ausspülen
  • Ohne ärztliche Rücksprache maximal 2 Wochen anwenden

Kontraindikationen/Warnhinweise

  • Nicht bei Kindern unter zwölf Jahren anwenden.
  •  Aufgrund des Alkoholgehalts darf Pyralvex nicht bei Alkoholabhängigkeit angewendet werden.
  • Das Ratanhia-Mundwasser-Konzentrat enthält ätherische Öle, die Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Atemnot) auslösen können.

Nebenwirkungen

  • Sehr häufig vorübergehendes lokales Brennen an der Applikationsstelle
  • Rhabarberextrakt enthält einen Naturfarbstoff, der Zähne und Mundschleimhaut vorübergehend verfärben kann.

Wechselwirkungen

Keine bekannt

Schwangerschaft/Stillzeit

Es liegen nur wenige Daten zum Einsatz während Schwangerschaft und Stillzeit vor. Teilweise raten die Hersteller von einer Anwendung in dieser Zeit ab. Bei kleinflächigen und bestimmungsgemäßen Gebrauch scheint die systemische Bioverfügbarkeit jedoch gering zu sein und eine Wirkung auf das ungeborene Kind somit unwahrscheinlich. Im Zweifel Rücksprache mit dem Arzt halten.

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