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Hochsaison im Herbst

Allergie durch Hausstaubmilben

Hausstaubmilben kommen in jedem Haushalt vor. Sie ernähren sich von menschlichen Hautschuppen, aber auch von Schimmelpilzen und sind mit bloßem Auge nicht zu sehen. Sie lieben es feucht-warm und tummeln sich mit Vorliebe in Polstermöbeln, Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen. Die Milben selbst und auch ihr Kot können beim Menschen Allergien auslösen.
Julia Endris
07.10.2020  13:00 Uhr

Im Sommer haben die Milben hierzulande ihre Hauptvermehrungszeit, denn sie lieben hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn zu Beginn der Heizperiode die Luftfeuchtigkeit abnimmt, stirbt ein Großteil der Milben ab. Die Folge: Allergene aus den toten Milben verursachen gemeinsam mit dem Milbenkot den Höhepunkt der Beschwerden für Allergiker, da ihre Konzentration im Hausstaub steigt.

Werden die Allergene mit dem Hausstaub eingeatmet, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen. Juckende und geschwollene Augen, eine laufende Nase oder Hautrötungen nach dem Aufwachen können ein erster Hinweis auf eine Hausstaubmilbenallergie sein. Den Symptomen kann man mit antiallergischen Tabletten sowie Augen- und Nasentropfen aus der Apotheke entgegenwirken.

Die Apothekerkammer (AK) Niedersachsen rät Betroffenen, sich bei Verdacht auf eine Hausstaubmilben-Allergie beim Arzt testen zu lassen, um eine eindeutige Diagnose zu stellen. Denn scheinbar tapferes Aushalten der allergischen Reaktionen schadet nur, weil sich aus einer Hausstaubmilben-Allergie ein allergisches Asthma entwickeln kann. Dann spricht man von einem Etagenwechsel in die Lunge.

Allergietest und Hyposensibilisierung

Der Allergologe kann mit einem sogenannten Prick-Test eine Milben- und Hausstauballergie nachweisen. Dazu werden die Allergene auf die Haut aufgebracht und diese mit einer Lanzette angeritzt. Reagiert die Haut mit Reizungen, ist das ein Hinweis auf eine Allergie. Mit einem Bluttest lassen sich außerdem die entsprechenden Antikörper nachweisen. Auch kann der Staub auf Milbenkot getestet werden. Wird eine Hausstaubmilben-Allergie diagnostiziert, kann der Arzt eine Hyposensibilisierung vorschlagen.

Diese spezifische Immuntherapie ist nach Angaben der Deutschen Allergieliga die einzige kausale Behandlungsmöglichkeit von Allergien. Die Hyposensibilisierung ist besonders zu empfehlen, wenn Beschwerden zunehmen oder einfache Maßnahmen wie die Verwendung von Allergietabletten zur Behandlung nicht ausreichen. Bei der Hyposensibilisierung wird eine steigende Mengen des Allergens unter die Haut injiziert, damit sich das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnen kann, ohne eine allergische Reaktion zu zeigen.

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