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Nachhaltigkeit bei Kosmetika

Alles klar bei Clean Beauty?

Seit einigen Jahren gibt es in der Kosmetik-Welt einen neuen Trend: Möglichst natürlich, frei von Schadstoffen und am besten nachhaltig sollen Präparate heute sein. Clean Beauty lässt sich mit dem verstärkten Augenmerk auf ökologische Gesichtspunkte gut kombinieren.
Elke Wolf
02.02.2022  08:30 Uhr
Alles klar bei Clean Beauty?

Fast hat man den Eindruck, die Deklaration »frei von …“ auf der Verpackung ist das neue »Bio«. Konsumenten setzen sich immer häufiger mit ihrer Körper- und Gesichtspflege und deren Inhaltsstoffen auseinander und wünschen sich allgemein mehr Transparenz und Nachhaltigkeit. Der daraus erwachsene Trend heißt neudeutsch »Clean Beauty«, also »saubere Kosmetik«. Was so viel bedeutet, dass Hersteller auf kontrovers diskutierte, potenziell kritische Inhaltsstoffe verzichten. Also solche Substanzen, die sich negativ auf die Umwelt auswirken und im Verdacht stehen, auch unserer Gesundheit nicht unbedingt zuträglich zu sein und etwa Hautirritationen und Allergien auszulösen. Jedoch: Clean Beauty bedeutet nicht die Antwort auf jedes Hautproblem. Denn clean heißt »frei von« und nicht »besser als«.

Eine allgemeingültige Definition für Clean Beauty gibt es nicht. Zu den ungeliebten Ingredienzien zählen etwa Silikone, Polyethylenglykole (PEG) oder sonstiges Mikroplastik, Phthalate, Sulfate, Mineralölprodukte wie Paraffin oder chemische UV-Filter wie Octocrylen. Manchmal werden solche puren Präparate auch mit veganen, natürlichen und solchen ohne Tierversuch in einen Topf geworfen. Gleichzusetzen sind sie allerdings nicht.

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Bei Naturkosmetik handelt es sich um Zubereitungen, die zu einem hohen Anteil aus pflanzlichen Zutaten bestehen. Erst wenn 95 Prozent der Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau stammen, spricht man von Biokosmetik. Silikone, Paraffine oder synthetische Duftstoffe haben darin nichts zu suchen. Da es mittlerweile mehr als 30 Zertifizierungen für Naturkosmetik gibt, hält man sich am besten an Gütesiegel, die besonders streng bei Vergabe und Kontrolle sind. Dazu zählen NaTrue, Cosmos Natural, BDHI und Ecocert.

Vegane Haut- und Körperpflege – gekennzeichnet mit der Veganblume oder dem V-Label – darf keine Stoffe tierischen Ursprungs enthalten wie Honig, Kollagen oder Seidenprotein. Die Bezeichnung gibt aber keine Garantie für die Bioqualität der enthaltenen pflanzlichen Inhaltsstoffe. Vegan bedeutet auch nicht automatisch tierversuchsfrei. Vegane Kosmetik kann prinzipiell Inhaltsstoffe enthalten, die irgendwann einmal an Tieren getestet wurden. Umgekehrt kann tierversuchsfreie Kosmetik durchaus Inhaltsstoffe tierischer Herkunft enthalten.

Ein neues Keyword auch in der Kosmetik-Branche ist der Begriff »klimaneutral«. Er besagt, dass der CO2-Abdruck durch Einsparungen von Schadstoffemissionen und Kompensationen auf der Produktionsseite neutralisiert wird. Als Ausgleich fungieren etwa Aufforstungsprojekte, Verpackungen aus recyceltem Material oder schnell nachwachsenden Rohstoffen oder anderen Initiativen innerhalb der Zero-Waste-Kampagne.

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