Als Nichtraucher ins neue Jahr: So klappt’s |
Angst vor Entzugserscheinungen? Die Anzeichen schwächen sich nach etwa sieben Tagen ab und verschwinden spätestens nach einigen Wochen völlig. / Foto: iStock/Sezeryadigar
Mit Blick auf die guten Vorsätze zum anstehenden Jahreswechsel wollen die Barmer Krankenkasse und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Aufhörwilligen daher mit Tipps und Tricks für einen erfolgreichen Rauchstopp zur Seite stehen. Denn »Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko«, erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. Sowohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Krebs und COPD würden durch Rauchen verursacht. »Rauchfrei zu werden ist eine Entscheidung für die eigene Gesundheit und mehr persönliches Wohlbefinden.«
Ist der Absprung zum Nichtraucher geschafft, heißt es, der lebenslang bestehenden psychischen Sucht gegenüber standhaft zu bleiben. So hilft es langfristig, sich für Stresssituationen neue Kompensationsmechanismen zu suchen. Hier kann es helfen, den Griff zur Zigarette bei starkem Verlangen zunächst aufzuschieben, da die Lust meist nach etwa 30 Minuten wieder verschwindet. Auch Ablenkung mit Tätigkeiten, die wie Duschen nicht mit dem Rauchen vereinbar sind, helfen, abstinent zu bleiben.
Entzugserscheinungen wie gesteigerter Appetit, Schlafstörungen, Aggressivität und schlechte Stimmung kommen laut Barmer durchaus vor. Doch nicht bei jedem verlaufe der Nikotinentzug gleich. »Manche verspüren so gut wie keine Symptome, andere sehr starke«, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer. Die gute Nachricht: Die Anzeichen schwächen sich nach ihren Angaben nach etwa sieben Tagen ab und verschwinden spätestens nach einigen Wochen völlig.
Viele Raucher, vor allem Frauen, hält eine mögliche Gewichtszunahme durch den Nikotinentzug davon ab, durchzuhalten oder gar mit dem Rauchen aufzuhören. »Die Furcht vor dem Zunehmen sollte Raucher aber keinesfalls von einem Rauchstopp abhalten, denn der gesundheitliche Vorteil eines Lebens ohne Zigaretten wiegt die Nachteile einer Gewichtszunahme bei Weitem auf«, schreibt dazu das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Zudem überschätzten die meisten Raucher das Ausmaß einer Gewichtszunahme durch einen Rauchstopp. Diese halte sich in der Regel in tolerierbaren Grenzen. Demnach nehmen schätzungsweise 80 Prozent der Exraucher in den ersten ein bis zwei Jahren nach dem Rauchstopp etwa 4,5 kg zu, Frauen etwas mehr als Männer. Einem Teil der ehemaligen Raucher gelinge es, ihr Gewicht zu halten und einige nähmen sogar ab. »Über einen längeren Zeitraum betrachtet unterscheidet sich das Gewicht von ehemaligen Rauchern nicht von dem von Nie-Rauchern«, so das DKFZ. Denn auch Nichtraucher nähmen im Laufe der Zeit häufig in ähnlichem Maße zu.
Mögliche Risiken und Schäden durch Rauchen | Vorteile eines Rauchstopps |
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Krebs | Krebsrisiko sinkt |
--> Risiko für Lungenkrebs halbiert sich nach etwa 10 Jahren | |
Herz-Kreislauf-Erkrankungen | Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt |
--> nach 2 bis 3 Jahren um 35 Prozent | |
--> nach 10 bis 20 Jahren auf Nichtraucherniveau | |
--> Blutdruck sinkt bereits nach 1 Woche | |
COPD | Risiko für COPD wird gebremst |
Atemwegserkrankungen | Risiko für Atemwegserkrankungen sinkt |
--> Verbesserte Atemwegsfunktion schon nach 3 Tagen | |
--> Verbesserung von Husten und Atemwegsbeschwerden nach 3 bis 9 Monaten | |
Diabetes | SONSTIGE VORTEILE |
Osteoporose | körperliche Fitness steigt |
Impotenz | erhöhtes Geschmacksempfinden |
Unfruchtbarkeit | Exraucher ist nicht mehr Opfer seiner Sucht |
Parodontitis | Verfärbungen der Zähne und Finger verschwinden |
Grauer Star | glattere Haut |
Schwangerschaftskomplikationen | |
Schäden bei Neugeborenen |
Auf E-Zigaretten umzusteigen, sieht die BZgA im Übrigen kritisch. Die Wirksamkeit für einen vollständigen Rauchstopp hätten Studien bislang nicht bestätigen können. In vielen Fällen werde das Rauchen durch fortgesetzten Konsum von E-Zigaretten ersetzt und damit weiterhin schädliche Substanzen inhaliert.