Aluminium in Deos weniger belastend als angenommen |
Katja Egermeier |
21.07.2020 17:00 Uhr |
Deo oder kein Deo? Mit oder ohne Aluminium? Lange Zeit war die Unsicherheit groß, wollte man sich gegen Schweißgeruch wappnen. Jetzt stellt das BfR klar: Deos belasten den Körper deutlich weniger mit Aluminiumsalzen als bislang gedacht. / Foto: Getty Images/Charday Penn
Der Beitrag von Aluminiumchlorid-Hexahydrat in Deodorants zur Gesamtbelastung des menschlichen Körpers mit Aluminium sei deutlich geringer als bisher angenommen. Aluminiumsalze werden in vielen Antitranspirantien eingesetzt, um den Schweißfluss zu blockieren und dadurch die Geruchsbildung zu hemmen.
Laut BfR war lange Zeit nicht sicher, wie viel des Aluminiums aus Deodorants von der Haut aufgenommen wird. Eine Datenerhebung aus dem Jahr 2014 habe nur eine »große wissenschaftliche Unsicherheit« ergeben und den Hinweis, dass dringender Forschungsbedarf vorliege. Erst eine Humanstudie aus dem Jahr 2019 habe nun belastbare Daten für die aktuelle Risikobewertung geliefert.
Zur Vorsicht mahnt das BfR dagegen bei sauren und salzhaltigen Speisen und Getränken, wenn diese mit Aluminium in Kontakt kommen, wie zum Beispiel über Trinkflaschen, Backbleche oder Grillschalen. Dazu gehörten aufgeschnittene Äpfel, Tomaten, Rhabarber, Salzheringe, mariniertes Fleisch oder Käse. Bei unsachgemäßer Verwendung könne hier vergleichsweise viel Aluminium mit der Nahrung aufgenommen werden. So seien zum Grillen wiederverwendbare Schalen etwa aus Edelstahl zu bevorzugen.
Auch weißende Zahnpasten enthalten laut BfR Aluminium. Die Experten empfehlen, die Nutzung zu reduzieren oder ganz auf sie zu verzichten.
Zu hohe Aluminiumgehalte im Körper können nach derzeitigem Kenntnisstand negative Auswirkungen auf das Nervensystem, die Nieren und die Knochen haben. Laut BfR ist die Gesamtbelastung durch Aluminium in einigen Bevölkerungsgruppen zu hoch. Daran ändere auch die neue Bewertung der Deodorants nichts.