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OTC-Beratungscheck

Aminofluoride

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu ausgewählten OTC-Präparaten für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal: Aminofluorid-Gele zur Kariesprophylaxe.
Michelle Haß
03.09.2019  17:00 Uhr

Arzneistoffgruppe

Dentalgel

Präparate

Beispiele: Elmex® Gelée, Dynexaminfluorid Gelée

Indikation

Zur Kariesprophylaxe, besonders bei Kindern, Jugendlichen sowie Zahnspangen- und Prothesenträgern. Behandlung der Karies im Anfangsstadium sowie Behandlung überempfindlicher Zahnhälse.

Dosierung/Anwendung

  • Im Handel befindliche Gele enthalten 1,25 Prozent Fluorid.
  • Anwendung: 1 x wöchentlich vor dem Schlafengehen Zähne mit circa 0,5 g Gel (etwa 1 bis 1,5 cm Gelstrang, entspricht 6,25 mg Fluorid) für 2 bis 3 Minuten putzen. Die Putz- und Einwirkzeit darf 5 Minuten nicht überschreiten. Anschließend den Mund ausspülen.
  • Bei erhöhtem Kariesrisiko kann der Arzt die Anwendung auf 2- bis 3-mal wöchentlich erhöhen.

Kontraindikationen/Warnhinweise

  • Nicht bei Wunden der Mundschleimhaut.
  • Nicht bei Kindern unter 6 Jahren anwenden.
  • Keine Anwendung bei Patienten mit gestörtem Schluckreflex (Kinder und ältere Patienten),
    da sonst die Gefahr einer zu hohen Fluoridaufnahme besteht.

Nebenwirkungen

Sehr selten: Abschilferungen der Mundschleimhaut, Entzündungen im Mundraum mit Rötungen, Brennen und Juckreiz

Wechselwirkungen

Eine systemische Fluoridzufuhr, zum Beispiel über Tabletten, sollte nach der Anwendung von Aminofluorid für einige Tage ausgesetzt werden.

Die unmittelbare Einnahme von Aluminium (in Antazida) und Calcium (zum Beispiel in Milch) nach Anwendung des Gels kann die Wirkung der Fluoride beeinträchtigen.

Schwangerschaft/Stillzeit

Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Falls die Notwendigkeit besteht, kann nach Herstellerangaben eine Anwendung in der Schwangerschaft erfolgen. Stillende sollen Aminofluoride nur mit Vorsicht anwenden, da Fluoride in die Muttermilch übergehen und die Entwicklung des Kindes stören können.

Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.

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