Ansteckungsgefahr durch Husten |
Husten ist das Leitsymptom der Tuberkulose. Mit dem Auswurf scheidet der Patient Erreger aus, die leicht andere Menschen infizieren können. / Foto: iStock/KatarzynaBialasiewicz
Auslöser der Infektionskrankheit sind stäbchenförmige Mykobakterien, meist Mycobacterium tuberculosis. Die Erreger werden über eine Tröpfcheninfektion übertragen. Im Körper lösen sie eine Entzündungsreaktion aus, die ein gesundes Immunsystem allerdings meist in Schach halten kann.
An einer aktiven Tuberkulose erkranken vor allem Senioren, Kinder sowie Personen mit geschwächtem Immunssystem beziehungsweise unter immunsuppressiver Therapie. Bei einem Großteil manifestiert sich die Tuberkulose dann in der Lunge: Der Patient leidet unter langwierigem Husten, Schwäche und leichtem Fieber. Auch Gewichtsabnahme und Nachtschweiß können auftreten.
Die Patienten sind nur mit einer offenen Tuberkulose ansteckend, das heißt, wenn sie infektiöses Sekret abhusten. Die Erreger gelangen dann in die Luft und können andere Menschen relativ leicht infizieren. Die Betroffenen müssen daher so lange isoliert bleiben, bis im Auswurf keine Bakterien mehr nachweisbar sind. Kontaktpersonen sollten sich an strenge Hygienemaßnahmen halten und sich ebenfalls auf Tuberkulose testen lassen. Zwar ist die Erkrankung mit einer Antibiotikatherapie – in der Regel über die Dauer von sechs Monaten – heilbar. Problematisch ist allerdings, dass immer mehr Bakterien resistent gegenüber einem oder mehreren Wirkstoffen werden.
Schätzungen zufolge ist bis zu ein Drittel der Weltbevölkerung mit dem Tuberkulose-Erreger infiziert. Jedes Jahr erkranken circa 10 Millionen Menschen weltweit an einer aktiven Tuberkulose, 1,6 Millionen Menschen sterben daran. In Deutschland war die Zahl der Infektionen lange rückläufig, in den vergangenen Jahren haben die Fälle allerdings wieder zugenommen. 2018 wurden dem Robert-Koch-Institut insgesamt 5479 Fälle gemeldet.