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Ein Jahr nach der Jahrhundertflut

AoG hat viel erreicht und hilft weiter

»Ich erinnere mich noch an die Gefühle, als ich die Nachrichten von der Flutkatastrophe gesehen habe. Da war Schock, Sorge und Mitgefühl mit den Betroffenen. So viel zerstört, so viel zu tun.« – Dr. Petra Nolte, 2. Vorsitzende und Koordinatorin von Apotheker ohne Grenzen Deutschland (AoG) erinnert sich an die Anfänge der Soforthilfe: »Mir war klar, dass bei dem Ausmaß der Zerstörung lange Hilfe benötigt wird«.
AoG
11.07.2022  14:30 Uhr

Langfristige Hilfe für die Menschen

Nach der anfänglichen Nothilfe wurde schnell klar, dass die pharmazeutische Unterstützung der Bevölkerung vor Ort langfristig gedacht werden muss. Der Wiederaufbau von insgesamt 65 zerstörten Apotheken in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen war nicht in kurzer Zeit zu gewährleisten und ist bis heute lange noch nicht abgeschlossen. Für eine Übergangszeit musste Platz für schnellere Lösungen geschaffen werden. Apotheker ohne Grenzen stellte zusammen mit dem Deutschen Medikamentenhilfswerk action medeor eine Containeranlage der Gemeinde Kalenborn zur Verfügung, die eine Apotheke und eine Arztpraxis beherbergt. Die dortige Apotheke sichert die pharmazeutische Versorgung im Umkreis von etwa 20 km. In einem weiteren Container

»Auch, wenn die Katastrophe schon 1 Jahr her ist, gibt es noch sehr viel zu tun und Apotheker ohne Grenzen wird noch lange beim Wiederaufbau unterstützen und für die Menschen da sein.«,
Dr. Petra Nolte, 2. Vorsitzende und Koordinatorin von Apotheker ohne Grenzen Deutschland (AoG)

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. in Rech – organisiert und finanziert von Apotheker ohne Grenzen und action medeor – wird unter anderem psychosoziale Betreuung für die traumatisierte Bevölkerung angeboten. Auch befindet sich dort das Bürgerbüro. Ein weiterer Container wurde der Sozialstation der Verbandsgemeinde Adenau Altenahr in Hönningen zur Verfügung gestellt. Dieser beherbergt neben Büroräumen für die Pflegekräfte auch einen Schulungscontainer um Pflegeschüler und Pflegeschülerinnen und pflegende Angehörige zu schulen und auszubilden.

Darüber hinaus gab und gibt es weitere »Klein-Projekte« wie die Unterstützung der Feuerwehr Mayschoss mit einem Notfallrucksack, oder der Feuerwehr Rech mit einem Defibrillator. Betroffene Apotheken wurden und werden weiterhin beim Wiederaufbau unterstützt.

Die vom Hochwasser betroffenen Regionen befinden sich noch immer im Wiederaufbau, weshalb Apotheker ohne Grenzen weitere Möglichkeiten der Unterstützung eruiert und regelmäßig vor Ort ist. Vor allem der regelmäßige Austausch mit Apothekern und Apothekerinnen, den Gruppierungen und den Menschen vor Ort ist dabei eine tragende Säule, um auch zukünftige Hilfe weiterhin bedarfsorientiert und zielgerichtet leisten zu können.