Artischockenbitterstoffe gegen Völlegefühl |
Gegessen werden die Blütenherzen der Artischocke, medizinisch finden die Blätter und der aus den Knospen hergestellte Frischpflanzenpresssaft Anwendung. / Foto: Adobe Stock/Pixelrohkost
Es sind vor allem die Sesquiterpenlactone (besonders Cynaropikrin) und Caffeoylchinasäure, die verdauungs- und gallenflussfördernd, hepatoprotektiv und lipidsenkend wirken. Die stoffwechselstimulierende Wirkung der Artischocke wird der Bildung von Stickstoffmonoxid zugeschrieben, das als Fänger freier Sauerstoffradikale antioxidativ wirkt.
Es gibt einige klinische Studien, die zeigen, dass Artischockenextrakte neben der hepatoprotektiven auch eine choleretische und cholesterinsenkende Wirkung haben. Man könnte also festhalten, dass Artischockenpräparate auch zur Prävention von vaskulären Ereignissen in Folge einer Hypercholesterinämie eingesetzt werden könnten, zumindest als unterstützende Behandlung. Einige Präparate verweisen auch auf diese Wirkungen – etwa in ihrem Namen – hin. Registriert sind die meisten Zubereitungen dennoch ausschließlich bei dyspeptischen Beschwerden, da das HMPC nur diese Indikation in der Monografie definiert (traditional use).
»Phytotherapeutische Anwendungen können für Patienten mit gastroenterologischen Beschwerden eine sinnvolle und wirksame Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung sein«, sagte Professorin Dr. Julia Seiderer-Nack, Internistin aus München, bei einer von Schoenenberger ausgerichteten virtuellen Pressekonferenz. Naturreine Frischpflanzen-Presssäfte stellten eine verträgliche und nebenwirkungsarme Alternative dar. Vorteil von Frischpflanzen-Presssäften: Da die Herstellung nur wenige Produktionsschritte umfasst, liegen die Inhaltsstoffe weitestgehend naturbelassen vor.