Arzneimittel nicht einfach privat weiterreichen |
Viele Arzneimittel sind derzeit nur schwer zu bekommen. Sich deshalb privat auszuhelfen und Medikamente untereinander zu tauschen ist zwar gut gemeint, kann aber sehr gefährlich werden. / Foto: Getty Images/Photographer, Basak Gurbuz Derman
Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, hat am Sonntag in einem »Tagesspiegel«-Interview vorgeschlagen, man solle sich angesichts von Lieferengpässen nachbarschaftlich mit knappen Medikamenten aushelfen. Selbst abgelaufene Medikamente könne man weitergeben, diese könnten »gefahrlos« verwendet werden.
Aus pharmazeutischer Sicht ist ein solcher Vorschlag unverantwortlich – auch wenn die Bundesärztekammer auf Nachfrage der Pharmazeutischen Zeitung den Vorschlag ihres Präsidenten auf nicht verschreibungspflichtige, originalverpackte Arzneimittel eingeschränkte. Trotzdem gibt es hier so einige Probleme, die es zu bedenken gilt. »Ein Arzneimittel, das für die Freundin hervorragend geeignet ist, kann einem selbst unter Umständen schaden«, warnt als Reaktion nun unter anderem Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen.
Hier die wichtigsten Argumente:
»Lassen Sie sich nicht verunsichern durch populistische ›Empfehlungen‹ – es geht um Ihre Gesundheit«, warnt Hessens Apothekerkammerpräsidentin Funke. »Die Arzneimittelsicherheit gehört in die Hände von den Fachleuten, denen Sie vertrauen können. Damit Patienten gut geschützt sind, bestehen durch den Gesetzgeber hohe Anforderungen an Arzneimittel und an Apotheken – das ist gut und richtig.«