Astrazeneca-Impfstoff jetzt für alle |
Der Impfstoff von Astrazeneca wird zukünftige auch für Menschen ab 65 Jahre zum Einsatz kommen. / Foto: Adobe Stock/francescoridolfi.com
Der Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca wird in Deutschland nun auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. Die STIKO teilte heute in Berlin vorab mit, die Impfung mit dem Mittel »für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen«. Dies sei am gestrigen Mittwoch beschlossen worden, ein vorgeschriebenes Stellungnahmeverfahren stehe aber noch aus. Ende Januar hatte die Stiko den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen.
Die Entscheidung beruht laut Stiko »auf einer intensiven Analyse und Bewertung von neuen Studiendaten, die erst innerhalb der vergangenen Tage als Vorab-Publikationen verfügbar wurden«. Die Wirksamkeit des Impfstoffs sei in Bezug auf die Verhinderung von Covid-19-Erkrankungen und insbesondere auch in Bezug auf die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe »eindrücklich belegt« worden, erklärte das Gremium mit Blick auf Daten aus England und Schottland, wo das Präparat breit eingesetzt wird.
Die aktualisierte Impfempfehlung der STIKO lag heute zunächst nicht vor. Die Voraberklärung begründete das Gremium mit der außergewöhnlichen Situation und dem großen, verständlichen Informationsbedürfnis der Bevölkerung. Zuvor hatte bereits das Bundesgesundheitsministerium den Schritt angekündigt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach von einer guten Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. »Sie können schneller geimpft werden.« Die neuen Studiendaten belegten zudem, dass der Impfstoff noch wirksamer sei, wenn der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung zwölf Wochen betrage. Auch dies empfehle die STIKO ausdrücklich. Die Empfehlungen würden nun »sehr zeitnah« in der Impf-Verordnung umgesetzt.
Ende Januar hatte die STIKO – anders als die EU-Arzneimittelbehörde EMA - den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen, weil Daten zur Wirkung bei Älteren fehlten. Eine Überprüfung hatte der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens kürzlich angekündigt – und betont, nie den Impfstoff an sich kritisiert zu haben. Es sei immer nur um die zunächst dünne Datenlage gegangen.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.