Auch geringe Mengen Alkohol schaden der Gesundheit |
Vor allem Rotwein wird oft fälschlicherweise eine positive Wirkung auf die Herzgesundheit zugeschrieben. / Foto: Shutterstock/Shebeko
In einer anonymen Umfrage unter 290 Herzkranken haben US-amerikanische Forscher untersucht, ob Berichte über vermeintlich positive Effekte von Alkohol deren Trinkgewohnheiten beeinflussen. Knapp 70 Prozent der Befragten hatten davon gehört, dass ein moderater Alkoholkonsum gesund für das Herz sei. Diese Information hatten sie aus dem Fernsehen (61 Prozent), von der Familie oder Freunden (33 Prozent), aus Zeitungen (21 Prozent), aus dem Internet (10 Prozent) oder Social Media (6 Prozent). Allerdings gaben nur 19 Prozent an, diesen Berichten zu glauben. Einige wenige (12 Patienten, 4 Prozent) hatten ihren Alkoholkonsum aufgrund solcher Berichte jedoch absichtlich erhöht, um den vermeintlich positiven Effekt für die Gesundheit zu erzielen. Das war bei Personen, die zu Alkoholexzessen neigten, achtmal häufiger der Fall.
Vor allem Rotwein wurde ein Nutzen für die Herzgesundheit nachgesagt (78 Prozent), gefolgt von Weißwein (30 Prozent). Fast ein Fünftel der Befragten hatte ungesunde Trinkgewohnheiten. Diese Personen neigten eher dazu, auch Bier einen gesundheitsfördernden Effekt zuzuschreiben.
Da der Irrglaube offenbar besonders in Risikogruppen weit verbreitet ist, fordert das Studienteam eine bessere Aufklärung über die herzschädigenden Wirkungen von Alkohol. Die Forscher wünschen sich, dass Ärzte ihre Patienten nach riskanten Trinkgewohnheiten befragen und ihnen die Folgen erläutern: Häufiges übermäßiges Trinken geht zum Beispiel mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte, Herzinsuffizienz, Schlaganfälle und Krebs einher.