Augenpflege im Blickpunkt |
Rund 10.000 Blinzelbewegungen am Tag, dünne Haut, kaum Unterhautfettgewebe und dann noch wenig Talg- und Schweißdrüsen: Die Augenpartie lechzt nach Pflege-Unterstützung von außen. / Foto: Adobe Stock /contrastwerkstatt
Mit 0,5 mm ist die Partie rund um die Augen fast fünfmal dünner als die übrige Gesichtshaut und damit besonders anfällig für äußere Reize. Talg und ein schützendes Unterhautfettgewebe fehlen hier fast vollständig – und somit auch die wichtigsten Depots für Feuchtigkeit und Lipide. Hinzu kommen rund 10.000 Blinzelbewegungen pro Tag, die diese Gesichtspartie laufend in fast unmerklicher Bewegung halten. Durch diese Höchstleistung verliert die Haut rund um die Augen schon früh an Elastizität und Spannkraft.
Diese zarte Gesichtshaut braucht also gezielte Unterstützung, wenn sie nicht schon in relativ jungen Jahren müde und fahl aussehen will. Fatal ist da die Tatsache, dass der Pflegebedarf rund um die Augen oft vernachlässigt wird. So greifen nur zwölf Prozent der deutschen Frauen täglich zu einem Augenpflege-Präparat, wie etwa die jüngste Studie der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA) ergeben hat.
Eine gute Augenpflege beginnt mit der richtigen Reinigung. Je nach Empfindlichkeit und der Art der Wimperntusche verwendet man dazu Öle, getränkte Pads, Milche oder zweiphasige Augen-Make-up-Entferner (wie Pureté Thermale Augen-Make-up-Entferner von Vichy, milder Augen-Make-up-Entferner von Avène). Sie enthalten milde Tenside und meist beruhigende Zusätze. Die Mascara soll stets vom Augenlid weg abgenommen werden, wobei man das Lid am besten nicht hin- und herzerrt. Damit die pflegenden Inhaltsstoffe der anschließenden Augenpflege auch gut in die Haut einziehen können, empfiehlt es sich, Ölrückstände mit einem weichen Tuch oder Wattepad abzunehmen. Grundsätzlich ist zuerst das Augen-Make-up zu entfernen, und erst danach steht das übrige Gesicht auf dem Reinigungsprogramm.
Präparate zur Augenpflege sollten den aktuellen Bedürfnissen und dem Hautzustand angepasst werden. Hyaluronsäure, Glycerin oder Vitamin A bringen Feuchtigkeit in die Haut. Lipide spenden pflanzliche Öle wie Traubenkern-, Nachtkerzen- oder Weizenkeimöl (wie Dermasence chrono retare Augenpflege, Blue Therapy Eye von Biotherm, All about eyes von Clinique). Eine hautstraffende Wirkung bringen Peptide oder Retinol mit sich. Viele Augencremes enthalten zum Schutz vor Sonne und vorzeitiger Hautalterung UV-Filter. Nachts braucht man diese freilich nicht. Wichtig: Augenpflege darf keine Spreitungsverbesserer wie Isopropylmyristat enthalten. Diese sorgen zwar für eine leichtere Verteilbarkeit, doch würden sie ins Auge »kriechen« und Brennen und Jucken auslösen.
Tagsüber sind es Augencremes auf O/W-Basis, die in der Zusammensetzung den Pflegeprodukten für empfindliche Haut entsprechen, die der zarten Hautpartie Gutes tun. Hydrogele sind günstig bei der Neigung zu Tränensäcken. Sie sind am Morgen wunderbar erfrischend und abschwellend und nehmen die Müdigkeit aus dem Gesicht. Sie haben außerdem den Vorteil, dass man sie auch untertags wiederholt auftragen kann. Da Gele Wimperntusche nicht lösen wie es bei einer Augencreme der Fall ist, sind sie bei der Verwendung von Augen-Make-up von Vorteil. Nachts sollte die Augenpartie mit lipidreicheren Formulierungen gepflegt werden, außer bei der Neigung zu Schwellungen.