Komplexes Zusammenspiel oft zu wenig beachtet |
24.01.2007 10:05 Uhr |
Komplexes Zusammenspiel oft zu wenig beachtet
von Gudrun Heyn, Berlin
Das Lymphsystem sammelt überschüssige Gewebeflüssigkeit und übernimmt dabei eine bedeutende Rolle in der Immunabwehr. Trotz seiner wichtigen Aufgaben wird ihm viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Hinter dem System verbergen sich Gefäße wie die Lymphbahnen, Organe wie Thymus, Milz, Lymphknoten und Mandeln sowie die lymphatischen Gewebe des Darms. Sie drainieren das Gewebe, beseitigen Keime, Schadstoffe und entartete Zellen und dienen als Informationsbörse für spezielle Immunzellen. Außerdem sorgen sie für Nachschub, wenn Abwehrzellen gebraucht werden, und bringen Nahrungsfette aus dem Darm zum verteilenden Blutkreislauf.
Vergleichbar mit den Abwasserkanälen einer Stadt leiten Lymphgefäße im gesamten Körper überschüssige Zellflüssigkeit, Fremdstoffe und Stoffwechselprodukte aus dem Gewebe ab. Allein Knorpel, Knochen, Zähne und das Zentralnervensystem sind davon ausgenommen. Ihren Anfang nehmen die biologischen Drainagerohre in den Zellzwischenräumen des weichen Körpergewebes als feine Kapillaren und vereinen sich dann zu immer größeren Lymphbahnen. Im Gefäßnetzwerk sitzen an mehreren hundert Kreuzungspunkten gruppenweise Lymphknoten. Dort findet die Hauptreinigung der abtransportierten Flüssigkeit statt. Insbesondere bei Infektionen arbeitet hier die körpereigene Immunabwehr auf Hochtouren. Die von den Knoten wegführenden Lymphgefäße sind meist größer als die zum Knoten hinführenden Gefäße. Diese vereinigen sich schließlich zu den sogenannten Lymphstämmen. Der größte von ihnen ist der Milchbrustgang. Er mündet in die linke obere Hohlvene kurz vor dem Herzen und leitet damit – wie alle Lymphstämme – die inzwischen gereinigte Flüssigkeit in den Blutkreislauf zurück.
Anders als der Blutkreislauf müssen die biologischen Abwasserkanäle ohne antreibende Pumpe auskommen. Benachbarte Arterien und Skelettmuskeln schieben durch ihren Druck die gesammelte Flüssigkeit langsam voran. Den großen Gefäßen hilft beim Transport die glatte Muskelschicht in ihrer Wandung, die sich rhythmisch zusammenzieht. Wie die Venen besitzen die größeren Lymphgefäße zudem zahlreiche Klappen, damit nichts zurückfließen kann.
Hellgelbe, klare Lymphe
Jeden Tag treten rund 20 Liter nährstoffreiche Flüssigkeit aus den Blutkapillaren in das Gewebe, um die Zellen zu versorgen. Doch die Zellen verbrauchen bei weitem nicht alle Eiweiße, Salze und Flüssigkeit. In das Wasser der Zellzwischenräume geben die Zellen zudem ihre Stoffwechselprodukte ab. Aber auch bei Verletzungen und Entzündungen sammelt sich viel Flüssigkeit im Gewebe an. Würde sie nicht entsorgt werden, käme es über kurz oder lang zu einer Katastrophe.
Etwa zwei bis drei Liter der klaren bis hellgelblichen Flüssigkeit nehmen die Lymphgefäße Tag für Tag in sich auf und drainieren so die Gewebe. Durch große Interzellularspalten sind ihre Gefäßwände äußerst durchlässig. So kommt es, dass auch Bakterien, Partikel und Makromoleküle bis zu einem Molekulargewicht von 40.000 die Wände passieren.
Die mit Stoffwechselprodukten und Erregern angereicherte Flüssigkeit heißt nun Lymphe. Ihre Zusammensetzung entspricht etwa der des Blutplasmas. Allerdings ist ihr Eiweißgehalt mit 20 g/l etwa um ein Drittel geringer. Neben den Proteinen, Wasser, Ionen und anderen Transportstoffen enthält die Lymphe außerdem die Elitezellen der spezifischen Immunabwehr, die Lymphozyten.
Informationszentrale Lymphknoten
Bereits in den Lymphbahnen bekämpfen die im Lymphstrom patrouillierenden Lymphozyten Zelltrümmer, Krankheitserreger, giftige Abbauprodukte und andere Schadstoffe. Als Träger der spezifischen Immunabwehr sind sie darauf fixiert, ganz bestimmte Eindringlinge und Fremdstoffe (Antigene) unschädlich zu machen. Direkt nach ihrer Bildung im Knochenmark können die Abwehrspezialisten jedoch noch nicht alle Funktionen erfüllen. Erst in Organen wie den Lymphknoten oder dem Thymus erhalten B-Lymphozyten und T-Lymphozyten die Potenz, Antigene zu verfolgen und zu bekämpfen.
Die Lymphknoten sind quasi die Informationszentrale über die immunologische Lage. So besitzt jeder Lymphknoten ein funktionelles Gewebe aus einem dreidimensionalen Maschenwerk. In seinen Hohlräumen warten Fresszellen und Lymphozyten auf Einsatzbefehle. Wenn die Lymphe in den Lymphknoten eintritt, muss sie das so genannte Sinussystem durchströmen. Sinuswandzellen und Fresszellen zerlegen dabei ankommende Antigene und präsentieren deren Fragmente den B- und T-Lymphozyten. Diese setzen sofort die Fabrikation ihrer spezifischen Immunzellen in Gang. Aber auch der direkte Kontakt mit Erregern und Schadstoffen und mit speziell ausgeschütteten Botenstoffen aktiviert das kriegerische Potenzial der spezifischen Immunzellen.
Humorale Immunantwort
Noch unreife B-Lymphozyten beginnen sich zu vermehren und entwickeln sich zu Plasmazellen oder Gedächtniszellen weiter. Während sich die Gedächtniszellen über lange Zeit merken, welche Antigene in den Körper eingedrungen sind, haben die Plasmazellen für die direkte Abwehr eine besondere Bedeutung. Sie sind die Hauptproduzenten der Immunglobuline. Dabei handelt es sich um Glykoproteine, die an die gesuchten Fremdsubstanzen binden und diese unschädlich machen können. Immunglobuline werden auch als Antikörper, die Reaktion auch als humorale (Körperflüssigkeit betreffende) Immunantwort bezeichnet.
T-Lymphozyten vermehren sich ebenfalls und werden als Killerzellen aktiv. So sind sie beispielsweise in der Lage virusbefallene Zellen zu töten. Andere T-Lymphozyten wirken als Gedächtniszellen oder übernehmen als T-Helferzellen wichtige Aufgaben. Sie können Fresszellen damit beauftragen, in Zellen versteckte (intrazelluläre) Erreger zu töten, oder B-Lymphozyten dazu anregen, sich in Plasmazellen umzuwandeln. Entsprechend hoch ist die Reinigungsleistung in den einzelnen Lymphknoten. Nicht verbrauchte T-Killerzellen, T-Helferzellen, Plasmazellen und Gedächtniszellen gelangen mit der weitertranportierten Lymphe in das Blut und damit in alle Regionen des Körpers. Dort fahnden sie weiter nach den gesuchten Antigenen, um sie unschädlich zu machen.
Organe mit besonderen Aufgaben
Ein anderes Organ, in dem vor allem die T-Lymphozyten ihre Aufträge erhalten, ist der Thymus. Er wird auch Bries genannt und liegt direkt hinter dem Brustbein. Das lymphatische Organ ist hauptsächlich bei jungen Menschen aktiv. Im Thymus lernen naive Stammzellen, zwischen körpereigenen und körperfremden Zellen zu unterscheiden und insbesondere mit bedrohlichen Viren, Pilzen und Protozoen umzugehen. Als Träger der zellvermittelten Immunität sorgen die T-Lymphozyten dann dafür, dass ein Mensch lebenslang weitgehend gegen die Erreger gefeit ist.
Nach der Pubertät bildet sich der Thymus kontinuierlich immer weiter zurück. In der Folge produzieren Menschen nach dem 50sten Lebensjahr kaum noch neue, immunkompetente T-Zellen. Viele Ältere haben daher ein Problem, wenn sie mit bisher unbekannten Antigenen konfrontiert werden. Dies ist auch der Grund, warum Senioren auf Impfungen wesentlich schlechter ansprechen.
Nach ihrer Prägung im Thymus wandern die T-Lymphozyten hauptsächlich in die Lymphknoten und in die unter dem linken Zwerchfell liegende Milz, um dort Posten zu beziehen. Die Milz nimmt unter den lymphatischen Organen einen Sonderstatus ein. Sie ist zwar ähnlich aufgebaut wie ein Lymphknoten, ist jedoch ein Teil des Blutkreislaufs. In ihr schwammartiges, dunkelrotes Gewebe sind ein bis drei Millimeter große Knötchen aus B- und T-Lymphozyten eingestreut, die als weiße Pulpa bezeichnet werden. Das Bindegewebe selbst heißt rote Pulpa. In ihm bauen Fresszellen überalterte und geschädigte Blutzellen, Gerinnungsprodukte, Blut verunreinigende Partikel und Mikroorganismen ab. Im Bedarfsfall vermehren sich auch in der Milz wie in den Lymphknoten B- und T-Lymphozyten und differenzieren aus.
Da die meisten Erreger über die Nahrung und mit der Atemluft in den Körper gelangen, sind mehr als ein Drittel aller Lymphknoten (circa 35 Prozent) im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich angesiedelt. Auch lymphatische Organe wie die Gaumen-, Rachen- und Zungenmandeln befinden sich dort. Gemeinsam bilden sie den lymphatischen Rachenring.
Wachburgen der Immunabwehr
Die mandelförmigen Gewebeinseln sind wie Grenzposten am Beginn des Luft- und Nahrungsweges platziert. Wenn Krankheitserreger oder Giftstoffe eindringen, werden daher schon sehr früh spezifische Abwehrreaktionen ausgelöst. Auch der Darm enthält besonders viel Lymphgewebe. Schließlich gelangen nicht nur harmlose Keime mehrmals täglich mit der Nahrung in das Verdauungsorgan. Im vier bis fünf Meter langen Dünndarm durchziehen feine Lymphkanäle die Darmzotten. Besonders wichtig für die Immunabwehr sind die dort gruppenweise zusammenliegenden Lymphknötchen, die als Peyersche Plaques bezeichnet werden. In ihnen erhalten Abwehrspezialisten wie die T- und B-Lymphozyten ihre Aufträge. Anschließend wandern die Elitezellen zu den eigentlichen Schauplätzen der immunologischen Auseinandersetzung. So sind allein in der Schleimhaut des Dünndarms 60 Prozent aller T-Lymphozyten eines Menschen zu finden.
Aber das Lymphsystem des Dünndarms hat zudem noch eine völlig andere Aufgabe. Mit dem Lymphstrom werden dort auch ganz besondere Lipoproteine abtransportiert. Die Chylomikronen dienen als eine Art Transportvehikel für Nahrungsfette wie Triglyceride, Phospholipide und Cholesterinester. An der Leber vorbei gelangen die gehaltvollen Lipoproteine über die Lymphbahnen schließlich in den Milchbrustgang und von dort in den Blutkreislauf. Im Gegensatz zu der ansonsten klaren Lymphflüssigkeit ist die vorwiegend mit ungespaltenen Fetten befrachtete Lymphe milchig-trüb. Sie wird daher auch als Milchsaft bezeichnet und auch der Milchbrustgang verdankt ihr seinen Namen.
Lymphangitis und Metastasen
Im ganzen Körper funktionieren die linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten wie große Reinigungsanlagen. Dabei werden nicht nur Krankheitserreger, Giftstoffe und Fremdsubstanzen aus dem Lymphstrom abgefangen, auch Krebszellen werden dort herausgefiltert. Daher eignen sich die Lymphknoten besonders gut dazu festzustellen, ob beispielsweise ein Brustkrebs schon Metastasen gebildet hat. Gezielt kann dann die Therapie auf das Krankheitsstadium abgestimmt werden. Eine besondere Gefahr besteht, wenn die Immunspezialisten des Körpers die entarteten Zellen nicht erkennen. Dann können sich die Tumorzellen in den Lymphknoten vermehren und werden über das Lymphsystem weiter verbreitet. Deshalb ist die Entfernung befallener Lymphknoten oft eine lebensverlängernde Maßnahme.
Jeder Körperregion sind bestimmte Lymphknoten zugeordnet. Lymphknoten in der Leiste kontrollieren den Lymphabfluss aus den Beinen und Geschlechtsorganen, Knoten in der Achsel jenen aus den Armen und der Brustwand. Schwellen bestimmte Knoten an, kann der Arzt daraus ableiten, welche Stelle des Körpers von einer Infektion betroffen ist. Die Lymphknoten werden dann druck- und schmerzempfindlich und sind gut tastbar. Jeder, der schon einmal eine Mandelentzündung hatte, kennt dies aus eigener Erfahrung. Mediziner nennen die Entzündung der Lymphknoten Lymphadenitis. Manchmal ist die Haut über den betroffenen Lymphknoten gerötet und wärmer als die Umgebung. Manchmal bilden sich mit Eiter gefüllte Abszesse, die in das umliegende Gewebe durchbrechen können.
Führt die lokale Infektion dagegen zu einer Entzündung der Lymphgefäße, sprechen Fachleute von einer Lymphangitis. Der Volksmund nennt dies Blutvergiftung. Ein gut sichtbarer, roter Streifen zeigt die betroffenen Lymphbahnen an. Bei Lymphadenitis und Lymphangitis wird die ursächliche Entzündung medikamentös, etwa mit Antibiotika, behandelt. Lymphknotenabszesse müssen chirurgisch versorgt werden. Mit dem Abklingen der Infektion erholen sich auch Lymphknoten und Lymphbahnen wieder.
Verunstaltende Schwellungen
Falls die Gefäße des Lymphsystems die anfallende Flüssigkeit nicht mehr abtransportieren können, entsteht ein Lymphödem. Mehrere Millionen Menschen klagen allein in Deutschland über solch eine unförmige, häufig brennende Schwellung, die besonders oft an Armen, Beinen oder Genitalen auftritt. Die betroffene Haut ist blass, teigig und zeigt tiefe Falten.
eist verstärken Spannungs- und Schweregefühle das allgemeine Unwohlsein. Auch die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Wenn das Gewebewasser über längere Zeit nicht abgeleitet wird, bilden sich monströse Schwellungen. Mediziner sprechen dann von einer Elephantiasis. Die Haut der Betroffenen ist verhärtet und durch Wucherungen gekennzeichnet. Daher sollte kein Lymphödem unbehandelt bleiben.
Bei einem angeborenen Lymphödem sind die Lymphgefäße zumeist fehlgebildet oder nicht ausreichend entwickelt. Die Erkrankung kann aber auch sekundär durch ärztliche Maßnahmen, Entzündungen oder Tumore (malignes Lymphödem) entstehen. Dann sind die Lymphgefäße oder Lymphknoten entweder mechanisch verlegt oder zerstört. So leidet beispielsweise ein Drittel aller Brustkrebspatientinnen nach einer Strahlentherapie, der Entfernung der Brust oder der Ausräumung der Lymphknoten in der Achselhöhle unter den Folgen eines Lymphödems.
Die wichtigste Therapiemaßnahme bei einem Lymphödem ist die Lymphdrainage. Das ist eine Streichmassage, die nur von speziell ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden darf. Patienten mit einem malignen Lymphödem sollten allerdings nicht behandelt werden. Bei ihnen ist die Gefahr zu groß, dass sich die Tumorzellen durch die Lymphdrainage weiter verbreiten.
Dauerkompression
Zur Behandlungsstrategie gehört auch die Dauerkompression. Die Betroffenen können am Körper Kompressionsverbände, an den Beinen elastische Kompressionsstrümpfe und an den Armen Kompressionshandschuhe und -ärmel tragen. Dagegen sind abschnürende Kleidungsstücke für Ödem-Patienten absolut tabu. Auch sollten die Patienten möglichst nicht lange sitzen.
Da die Haut der Patienten mit Lymphödem besonders anfällig für Infektionen und Entzündungen ist, ist die gute Hautpflege unerlässlich. Präparate, die die schützende Hautbarriere intakt halten (wie Eucerin® Trilipid Cremebalsam), eignen sich dazu besonders. Eine Bewegungstherapie ergänzt die Pflegemaßnahmen.
Medikamentös können Lymphödeme mit einer Kombination aus Cumarin und Troxerutin (wie Venalot® Depot) oral behandelt werden. Zur Therapie posttraumatischer und postoperativer Ödeme ist ein Präparat aus Streptokinase und Streptodornase (Varidase® oral Tabletten) zugelassen. Besonders wichtig ist es, mit der Behandlung so früh wie möglich zu beginnen. Solange ein Ödem noch nicht durch Gewebeneubildungen verhärtet ist, bestehen gute Chancen, dass die Beschwerden entscheidend gebessert werden. Daher kann auch die Gabe von Diuretika sinnvoll sein, wenn es darum geht, den Körper von Flüssigkeit zu entlasten.
Bösartige Erkrankungen
Maligne Lymphome sind bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems. Dabei unterscheiden Mediziner zwischen der Hodgkin-Krankheit (Morbus Hodgkin) und den Non-Hodgkin-Lymphomen. Die Hodgkin-Krankheit geht sehr wahrscheinlich von den Lymphknoten aus. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 1800 Menschen neu, wobei vor allem junge und mittelalte Erwachsene betroffen sind. Meist gehen die Patienten zum Arzt, weil sich ihre Lymphknoten vergrößert haben. Aber auch Müdigkeit, Leistungsschwäche und Juckreiz kann die Krebspatienten plagen. Nachgewiesen wird die Krankheit über typische Tumorzellen in den Lymphknoten (Sternberg-Reed-Riesenzellen). Die Behandlung besteht aus Chemo- und nachfolgender Strahlentherapie. Bei einem Rückfall bieten eine hochdosierte Chemotherapie und eine Übertragung eigener Blutstammzellen Aussicht auf Heilung. Diese ist sehr gut: Bis zu 90 Prozent aller Morbus-Hodgkin-Kranken können heute geheilt werden, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird.
An einem Non-Hodgkin-Lymphom erkranken jährlich über 12.000 Menschen neu. Insgesamt gibt es 32 verschiedene Formen dieser Erkrankung. Allen gemeinsam ist die selbstständige, unkontrollierte Vermehrung von Lymphozyten. Stark vereinfacht lassen sich B-Zell-Lymphome, T-Zell-Lymphome sowie hochmaligne und niedrigmaligne Non-Hodgkin-Lymphome unterscheiden. Wie beim Hodgkin-Lymphom ist auch hier die schmerzlose Lymphknotenschwellung das Leitsymptom. Die mögliche Therapiestrategie hängt vor allem davon ab, unter welcher Lymphomart der Patient leidet. Kommt es zu Rückfällen, wird eine Hochdosischemotherapie ebenfalls mit einer Blutstammzell- oder Knochenmarkstransplantation kombiniert. Die Prognose ist sehr unterschiedlich und bei weitem nicht so gut wie beim Hodgkin-Lymphom. Dennoch erzielen Ärzte heute mit modernen Kombinationstherapien bei Kindern bereits Überlebensraten von bis zu 80 Prozent.
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