Endlich Winter |
01.02.2009 10:26 Uhr |
Endlich Winter
von Annette Behr
Die Sonne scheint, die Luft ist eisig und klar. In diesem Jahr bringt der Winter frostige Temperaturen mit tollen Bedingungen für sportliche Aktivitäten im Schnee oder auf dem Eis. Jetzt ist für so manchen eine ideale Gelegenheit, sich von der Couch zu erheben und die guten Vorsätze für das neue Jahr umzusetzen.
»Im neuen Jahr werde ich regelmäßig Sport treiben«, sagte auch meine Freundin Gabi in der Silvesternacht, noch wild entschlossen. Als ich mich mit ihr im neuen Jahr zum Walken verabreden will, hat sie schon die erste Ausrede parat. Sie findet es »viel zu kalt, um sich draußen zu bewegen«. Dabei wird gerade mit moderatem Ausdauertraining das Immunsystem gestärkt, das besonders in der kalten Jahreszeit viel zu leisten hat. Die Jogger machen es uns vor. Sie verzichten trotz Winter nicht auf ihr Lauftraining, denn auch für Sport und Bewegung gilt: Es ist alles eine Sache der Gewöhnung.
Über die Feiertage sind mir draußen viele Radfahrer, Jogger und Walker begegnet. Die Walker bleiben im wahrsten Sinne mit den Füßen auf dem Boden, sodass sie bei Morast und Schnee kaum ausrutschen. Wem das zu wenig Bewegung ist, der verlegt sich auf das Nordic Walking, schließlich hat es seine Ursprünge im winterlichen Skilanglauf. Aus dem klassischen Gehen wird so im Handumdrehen ein Ganzkörpertraining. Beine und Oberkörper werden trainiert, der Energie- und Kalorienumsatz steigt gegenüber dem normalen Walking um 20 Prozent. Der Einsatz der Stöcke sorgt für Entlastung der Gelenke. Für Sport-Anfänger und Übergewichtige ist das Nordic Walking daher die ideale Einstiegssportart.
Manchen Menschen fällt es schwer, sich allein zu motivieren, gerade wenn der Winterhimmel trüb und verhangen ist. In einer Gruppe oder mit einem Partner ist der Spaß am Sport garantiert. Die Möglichkeiten in Sportvereinen und Fitnessstudios sind fast unerschöpflich: Gymnastik, Aerobic, Tanzen, Krafttraining, Basketball, Tischtennis, Badminton. Zu den klassischen bekannten Sportarten kommen immer neue Varianten hinzu, die den Trainingseffekt noch verstärken. Speed-fit lautet die Devise für Menschen mit Zeitmangel. Welche Methode oder Sportart den Einzelnen möglichst schnell fit oder dauerhaft gelenkig macht, sollte jeder nach den eigenen Vorlieben entscheiden. Hauptsache sie oder er verlässt das Sofa und bewegt sich.
»Los komm, wir gehen Schlittschuhlaufen«, rufe ich meiner Tochter zu. »Keine Lust«, entgegnet sie gähnend, bevor sie sich wieder in ihre warme Decke kuschelt. Pubertierende zu aktivieren, ist oft langwierig und Nerven aufreibend. Wir »alten« Eltern mit unserem Bewegungsdrang sind Jugendlichen irgendwie suspekt und peinlich. Bis meine Tochter diese schwierige Phase überwunden hat, begnüge ich mich damit, dass wir ab und zu gemeinsam spazieren gehen. Der frisch gefallene Schnee verlockte mein Kind immerhin zu einer Schneeballschlacht. Wieder daheim fühlen wir uns immer voller Kraft. Die Bewegung an der klaren Luft tut der Seele und dem Körper gut, und wir haben Sauerstoff getankt, unser Lebenselixier.
Echte Bewegungsfreaks hält nichts in den vier Wänden. Sie denken sich immer neue spektakuläre Sportarten aus. Niedrige Temperaturen sind für sie kein Hindernis, sondern eine Herausforderung. Aus Snowboarden und Kitesurfen entwickelte sich der Wintersport Snowkiten. Snowfen, das Surfen über Schnee und Eis, ist dagegen fast schon langweilig. Eisbaden oder Eisklettern an gefrorenen Wasserfällen ist etwas für besonders trainierte und abgehärtete Menschen.
Unabhängig von der Konstitution und vom Alter soll Sport in erster Linie Spaß machen, Körperbewusstsein vermitteln und Abwechslung in den Alltag bringen. Ob Bobby-Car-Racing oder Sumpf-Fußball, der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Eine neue Sportart auszuprobieren, schafft Freude und Freunde und das zu jeder Jahreszeit.
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