Weg mit dem Winterspeck |
20.02.2007 12:04 Uhr |
Weg mit dem Winterspeck
von Annette Immel-Sehr, Bonn
Mit dem Frühling erwachen bei vielen Zeitgenossen alljährlich die Sorgen um das eigene Körpergewicht. In der eher gemütlichen Winterzeit legt so mancher einige Pfunde zu. Diäten und Schlankheitsmittel haben dann Hochkonjunktur. Viele Abnehmwillige suchen bei PTAs oder Apothekern Rat. Doch den Wunschtraum, einfach durch die Einnahme eines Medikamentes sicher und langfristig abzunehmen, kann kein Präparat erfüllen.
Nicht jeder, der sich für zu dick hält, ist aus medizinischer Sicht übergewichtig. Nach dem Schönheitsideal der Modezeitschriften darf sich nur der als schlank bezeichnen, dessen Bauch so flach ist wie ein Waschbrett. Aus gesundheitlicher Sicht ist gegen eine leicht rundliche Figur allerdings nichts einzuwenden. Problematisch wird es erst bei erheblichem Übergewicht, oder wenn Stoffwechselerkrankungen auftreten. Dann steigt das Risiko für Folgekrankheiten wie Koronare Herzkrankheit. Derzeit ist etwa jeder dritte erwachsene Bundesbürger deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen Gründen sein Gewicht reduzieren.
Normal, übergewichtig oder adipös
Der bekannteste Maßstab zur Beurteilung des Körpergewichts ist der Body Mass Index (BMI, siehe auch Kasten).
BMI = Körpergewicht (kg) : Körperlänge2 (m2)
Die übliche Einteilung der BMI-Werte dient allerdings nur als grobe Orientierung. Die Bewertung des Körpergewichts und BMIs muss stets individuell erfolgen. Denn nicht immer bedeutet ein hohes Körpergewicht automatisch eine hohe Körperfettmasse.
Wassereinlagerungen (Ödeme) oder eine große Muskelmasse wie bei Body-Buildern erhöhen beispielsweise ebenfalls das Gewicht. Auch das Alter spielt bei der Bewertung des BMIs eine Rolle: Für alte und hochbetagte Menschen erweist sich ein höherer BMI (von 24 bis 29) als positiv für die Gesundheit. Bei Kindern und Jugendlichen ist der BMI keine geeignete Größe zur Beurteilung des Körpergewichts. Hier werden stattdessen Referenzwerte zu Grunde gelegt, die neben Größe und Gewicht auch Alter und Geschlecht berücksichtigen.
BMI | Beurteilung |
---|---|
<18,5 | Untergewicht |
18,5-24,9 | Normalgewicht |
25-29,9 | leichtes Übergewicht (Bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren wird Gewichtsreduktion empfohlen.) |
> 30 | Adipositas: Gewichtsreduktion empfohlen |
Es hat sich gezeigt, dass vor allem die Verteilung des Körperfetts für das gesundheitliche Risiko ausschlaggebend ist. Auf der Taille abgelagerte Fettreserven gehen mit einem höheren Risiko von Folgeerkrankungen einher als Fett im Hüftbereich. Der Quotient aus Taillen- und Hüftumfang ist ein häufig genutztes Maß zur Beurteilung der Fettverteilung. Als Begriff hat sich die englische Bezeichnung Waist-Hip-Ratio (WHR) eingebürgert.
WHR = Taillenumfang (cm) : Hüftumfang (cm)
Die Waist-Hip-Ratio sollte bei Männern unter 1,0 und bei Frauen unter 0,85 liegen, bei darüber liegenden Werten ist das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich erhöht.
Manche Mediziner messen nur den Taillen-Umfang, um die Fettverteilung zu bewerten. Ein Taillen-Umfang von mehr als 102 cm bei Männern beziehungsweise von mehr als 88 cm bei Frauen gilt als deutlich erhöhtes Krankheitsrisiko.
Regulation des Körpergewichts
Die Kontrolle des Körpergewichts ist ein hochkomplexer Vorgang, an dem eine Fülle von Botenstoffen und Hormonen im Magen-Darm-Trakt, im Fettgewebe und im Gehirn beteiligt sind. Verschiedene Regelmechanismen greifen ineinander. Auch psychologische Aspekte, zum Beispiel Störungen im Essverhalten, und soziale Faktoren spielen bei der Entstehung von Übergewicht eine wichtige Rolle.
Wer mehr isst, als er verbraucht, nimmt zu. Diese Aussage klingt zwar banal, trifft aber den Nagel auf den Kopf. Wie nie zuvor können die Menschen in den Industriestaaten hochwertige Lebensmittel in großer Vielfalt preisgünstig kaufen. Gleichzeitig werden das Arbeitsleben und der private Alltag immer bewegungsärmer. Aufzug, Rolltreppe, elektrische Haushaltsgeräte oder Fernbedienungen sind nur einige Beispiele für den technischen Fortschritt, der die Menschen träger gemacht hat. Wer sich weniger bewegt, verbraucht folglich weniger Kalorien. Trotzdem nehmen nicht alle Menschen gleichermaßen zu und werden dick. Denn die genetische Veranlagung spielt eine entscheidende Rolle, in welchem Umfang eine überhöhte Energiezufuhr als Körperfett gespeichert wird.
Abnehmen ist keine leichte Aufgabe
Übergewicht kann nur derjenige abbauen, der seinen Körper dazu bringt, auf seine im Körperfett gespeicherten Energiereserven zurückzugreifen. Das macht der Organismus automatisch dann, wenn die Energiezufuhr niedriger ist als der -verbrauch. Konkret heißt das: weniger Kalorien über die Ernährung zuführen und mehr Kalorien über körperliche Aktivität verbrauchen. Eine dauerhafte Gewichtsreduktion steht somit immer auf drei Säulen: Ernährung, Bewegung und Verhalten. Nur wer in diesen drei Bereichen seine Gewohnheiten umstellt, hat realistische Chancen, Gewicht zu verlieren und danach nicht wieder zuzunehmen. Doch das ist alles andere als einfach.
Im Handel sind verschiedene Produkte, die Abnehmwillige dabei unterstützen, ihre Ernährungsgewohnheiten zu ändern. Formuladiäten wie BCM-Diät, Modifast®, Optifast® oder Slim-Fast® eignen sich vor allem für den Anfang einer Gewichtsreduktion. Der Gesetzgeber hat in der Diätverordnung die Zusammensetzung dieser Produkte festgelegt. Trotz niedrigem Kaloriengehalt müssen sie den täglichen Bedarf an allen essenziellen Nährstoffen decken. Wer eine oder mehrere Mahlzeiten durch eine solche Formuladiät ersetzt, verliert relativ bald an Körpergewicht. Doch der schnelle Erfolg täuscht: Das Gewicht steigt rasch wieder auf den Ausgangswert (oder sogar höher), wenn man nach der »Kur« wieder genauso isst wie davor.
Dasselbe gilt für die Arzneimittel und Medizinprodukte, die beim Abnehmen helfen sollen, indem sie den Appetit reduzieren oder Sättigung bewirken. Eine erfolgreiche und dauerhafte Gewichtsreduktion ist mit diesen Produkten allein nicht zu erzielen. Nur zusammen mit einer Ernährungsumstellung und mehr körperlicher Aktivität bringen sie langfristig Erfolg.
Hilfe bei starkem Übergewicht
Aus diesem Grund bieten viele Hersteller als Service für die Abnehmwilligen kostenlose Broschüren an, mit Tipps für die Lebensmittelauswahl, den Ernährungsstil und mehr Bewegung. Auch einige Internet-Angebote geben Rat und Unterstützung, zum Beispiel www.leichterabnehmen (von Roche Deutschland Holding GmbH) oder www.lust-auf-abnehmen.de (von Abbott GmbH & Co. KG).
Viele Appetitzügler und Abmagerungsmittel, so fasst die Rote Liste diese Präparate zusammen, sind verschreibungspflichtig. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen sind sie nur bei krankhaftem Übergewicht, das heißt ab einem BMI von 30 zugelassen. Einige Arzneimittel können ab einem BMI von 27 sinnvoll sein, wenn bei dem Patienten bestimmte weitere Risikofaktoren wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Fettstoffwechselstörungen vorliegen. In Schwangerschaft und Stillzeit ist eine Gewichtsreduktion generell fraglich. Dies muss die Frau immer individuell mit ihrem Arzt klären. Für Kinder sind die genannten Medikamente nicht zugelassen.
Fett ist der kalorienreichste Nährstoff in der Nahrung: Es liefert mehr als doppelt so viele Kalorien wie Kohlenhydrate oder Proteine. Also wäre es doch eine gute Strategie, wenn der Körper das mit der Nahrung aufgenommene Fett gar nicht verwerten würde? Damit ließe sich die Kalorienzufuhr erheblich reduzieren. Diese Idee wurde tatsächlich umgesetzt: Der Arzneistoff Orlistat (Xenical®) hemmt gezielt die Enzyme im Darm, die so genannten Lipasen, die die Nahrungsfette chemisch in ihre Bestandteile spalten. Ohne diese Spaltung können die Fette nicht resorbiert und somit nicht für die Energiegewinnung genutzt werden. Nach Einnahme von Orlistat werden etwa 30 Prozent der aufgenommenen Fette unverdaut wieder mit dem Stuhl ausgeschieden. Zusammen mit einer leicht kalorienreduzierten Kost kann so eine deutliche Gewichtsabnahme erreicht werden.
Die Patienten sollten Orlistat vor, während oder nach jeder Hauptmahlzeit einnehmen. Falls sie eine Mahlzeit auslassen oder diese kein Fett enthält, können sie auf die Einnahme verzichten. Die Nebenwirkungen betreffen vor allem den Magen-Darm-Trakt. Es kommt zu übelriechendem öligen Stuhl, Blähungen mit Abgang von Stuhl, Stuhldrang und -inkontinenz. Diese Nebenwirkungen treten vor allem zu Beginn der Therapie auf. Je fettreicher die Mahlzeit ist, desto stärker sind die Nebenwirkungen. Deswegen empfiehlt der Hersteller eine Kost mit maximal 30 Prozent Fett.
Frauen, bei denen Orlistat zu starkem Durchfall führt, können sich nicht mehr hundertprozentig auf die »Pille« verlassen. Darauf sollten PTA oder Apotheker ihre Kundinnen hinweisen. Bei langfristiger Anwendung von Orlistat kann es zu einer Unterversorgung mit fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) kommen, die gegebenenfalls supplementiert werden müssen. Beträgt der Gewichtsverlust nach 12 Wochen nicht mindestens 5 Prozent des Ausgangsgewichts, sollte die Behandlung mit Orlistat abgebrochen werden.
Die Lust zum Essen und Trinken wird vor allem im Gehirn geregelt. Arzneistoffe, die Hunger und Appetit drosseln sollen, müssen also die Blut-Hirn-Schranke überwinden, um an die zentralen Schaltstellen zu gelangen. Verschiedene Substanzen stehen zur Verfügung: Sibutramin, indirekte Sympathomimetika, sie werden meist einfach als »Appetitzügler« bezeichnet, und seit kurzem Rimonabant.
Appetit senken, satt machen
Der Arzneistoff Sibutramin (Reductil®) lässt Botenstoffe länger wirken, die dem Patienten das Gefühl vermitteln, satt zu sein, sodass er kein Bedürfnis mehr hat, etwas zu essen.
Gleichzeitig erhöht es den körpereigenen Energieumsatz. Sibutramin sollte einmal täglich eingenommen werden. Es wird empfohlen, die Therapie sechs bis maximal zwölf Monate durchzuführen. Steigt das Gewicht nach dem Absetzen des Arzneimittels wieder an, empfehlen manche Fachleute, mit einer Monatskur gegenzusteuern. Sibutramin ist in der Regel gut verträglich, als Nebenwirkung können unter anderem Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit und Verstopfung auftreten. Aus Sicherheitsgründen sollte der Patient regelmäßig den Blutdruck kontrollieren. Wechselwirkungen können vor allem mit Arzneistoffen auftreten, die ebenfalls im ZNS wirken, wie Migränemittel, Antidepressiva und Opioide. Auch mit Arzneistoffen, die das abbauende Enzym CYP3A4 beeinflussen, kann es zu Wechselwirkungen kommen, zum Beispiel mit Ketoconazol, Erythromycin und Ciclosporin. Auch bei Sibutramin gilt: Die Behandlung sollte nach 12 Wochen abgebrochen werden, wenn der Gewichtsverlust nicht mindestens 5 Prozent beträgt.
Zentral wirksame indirekte Sympathomimetika verordnen Ärzte ebenfalls zur Appetithemmung. Substanzen wie Amfepramon (zum Beispiel Regenon®, Tenuate®), Phenylpropanolamin (Antidiapositum Riemser, Boxogetten® S-vencipon, Recatol® mono) und Cathin (Antidiapositum X112T®) setzen appetithemmende Botenstoffe, vor allem Noradrenalin, frei. Viele Fachleute beurteilen diese Substanzklasse wegen ihrer Nebenwirkungen kritisch. Neben Kopfschmerzen können Bluthochdruck, Herzjagen und Psychosen auftreten. Da empfindliche Menschen mit Schlafstörungen reagieren, sollten die Patienten das Arzneimittel morgens einnehmen. Eine besonders gefürchtete, sehr seltene Nebenwirkung ist die pulmonale Hypertonie, die bei anderen Stoffen dieser Substanzklasse dazu geführt hat, dass die Hersteller die Arzneimttel vom Markt genommen haben. Ein mögliches Zeichen für pulmonale Hypertonie ist Atemnot bei Belastung. In diesem Fall muss der Betroffene die Behandlung abbrechen und einen Arzt konsultieren. Appetitzügler vom Typ der indirekten Sympathomimetika sollten nicht gemeinsam mit Antidepressiva angewandt werden.
Anwendungsdauer beachten
Die Patienten dürfen Appetitzügler nur begrenzt, das heißt bis zu vier Wochen (Phenylpropanolamin) beziehungsweise bis maximal drei Monaten (Amfepramon) einnehmen. Dies ist auch deswegen sinnvoll, da die Wirkung mit der Behandlungsdauer nachlässt.
Der neueste Appetitzügler auf dem Arzneimittelmarkt ist Rimonabant (Acomplia®). Schon lange ist bekannt, dass Cannabis-Konsum hungrig macht. Bei genauerer Untersuchung fanden Forscher heraus, dass die Stimulation der Cannabinoid-1-Rezeptoren (CB1-Rezeptoren) den Appetit anregt. So lag es nahe, einen CB1-Antagonisten zu entwickeln, der diesen Stimulus unterdrückt. Rimonabant ist ein solcher Antagonist. Er senkt nicht nur den Appetit, sondern verbessert außerdem die Blutfettwerte und den Glucosestoffwechsel. Für eine abschließende Bewertung dieses neuen Arzneistoffs ist es noch zu früh. Es scheint aber, als machten vor allem die positiven Stoffwechselveränderungen und weniger die erreichbare Gewichtsreduktion den Wert von Rimonabant aus. Als Nebenwirkungen werden Übelkeit, eine Zunahme von Atemwegsinfekten, depressive Störungen, Ängstlichkeit, Schlaflosigkeit und Schwindel beschrieben. Aufgrund des Abbauweges sind vielfältige Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen möglich. Hier sind die entsprechenden Hinweise zu beachten. Da die Substanz im Tierversuch fruchtschädigend wirkte, sollten Schwangere das Arzneimittel nicht einnehmen.
Einfach weniger essen
Normalerweise essen Menschen so lange, bis sie satt sind. Ist der Magen gefüllt und die Magenwand gedehnt, werden dort so genannte Mechanorezeptoren stimuliert, die Sättigungssignale im Gehirn auslösen. Sättigungspräparate enthalten Quellstoffe, die im Magen auf ein Vielfaches ihres ursprünglichen Volumens aufquellen. Sie gehören meist zur Gruppe der Medizinprodukte. Häufig eingesetzte Quellstoffe sind beispielsweise Alginate (wie in CM3, Recatol Algin Lemon), Guar (wie in Figur-Verlan®), Kollagen (zum Beispiel in MatriCur®), Konjakextract (wie in Bionorm® Sättigungskapseln) und Zellulosen (zum Beispiel Jogum®). Die Wirkung ist insgesamt eher mild und variiert von Präparat zu Präparat.
Die Abnehmwilligen müssen die Produkte vor den Hauptmahlzeiten, zum Beispiel 30 Minuten vorher, zusammen mit reichlich Wasser einnehmen. Weil sie sich beim Essen dann schon früher satt fühlen, kommen sie mit kleineren Mahlzeiten aus.
Als Nebenwirkungen können Völlegefühl oder Brechreiz auftreten. Damit die Resorption anderer Arzneimittel nicht behindert ist, sollte zwischen der Einnahme des Sättigungspräparats und eines Medikaments ein Abstand von zwei Stunden liegen. Die Präparate eignen sich vor allem für Menschen mit leichtem Übergewicht, denn sie helfen bei der Ernährungsumstellung.
Poliglusam (zum Beispiel in Bellyslim®, Formline® L112 NA, Zirkulin® Form-Fit NA) ist chemisch betrachtet ein Abkömmling des Chitins aus dem Panzer von Meerestieren. Als quellfähiger Ballaststoff wirkt es leicht sättigend. Als »Fettmagnet«, wie es in der Werbung hin und wieder bezeichnet wird, wirkt Poliglusam allerdings nicht. Die aus dem Speisebrei gebundenen Fettmengen sind so gering, dass sie für die Gewichtsreduktion keine Rolle spielen können. Menschen, die auf Schalentiere allergisch reagieren, sollten diese Präparate nicht einnehmen.
Was gibt es sonst noch?
Jedes Jahr kommen neue »Schlankheitsmittel« auf den Markt und verschwinden oft auch recht schnell wieder. Rechtlich betrachtet gehören sie meist zu den Nahrungsergänzungsmitteln. Einigen Aminosäuren wird nachgesagt, dass sie eine Gewichtsreduktion bewirken könnten. Dies ist wissenschaftlich nicht belegt. Ebenso gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, dass L-Carnitin überschüssige Fettpolster wegschmilzt (»Fatburner«). Von konjugierten Linolsäuren wird ebenfalls immer wieder behauptet, dass sie beim Abnehmen helfen könnten. Zwar haben Versuche gezeigt, dass sie die Fettspeicherung hemmen, doch ist ein Effekt auf das Gewicht nicht nachgewiesen.
Auch Entwässerungsmittel werden regelmäßig als Schlankheitsmittel angepriesen. In der Tat verlieren die Anwender dieser Präparate relativ schnell einige Kilogramm, aber Körperfett bauen sie nicht ab. Bei übermäßiger Anwendung schaden entwässernde Präparate der Gesundheit.
Keine unrealistischen Ziele
Wer abnehmen will, braucht Geduld. So wie niemand von heute auf morgen übergewichtig wird, so dauert es auch ähnlich lange, die überflüssigen Pfunde wieder abzubauen. Alle genannten Präparate sind nur sinnvoll, wenn der Abnehmwillige gleichzeitig seine Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten umstellt.
Allerdings sollte man bei einem stark übergewichtigen Patienten nicht zu große Hoffnungen wecken. Er wird wahrscheinlich nie mehr richtig schlank werden, sondern bestenfalls beachtlich an Gewicht verlieren. Doch auch schon ein moderater Gewichtsverlust verbessert das Wohlbefinden und senkt die Risikofaktoren wie Blutfettwerte und Insulinresistenz. Und das ist zweifellos ein Erfolg für die Gesundheit.
Anschrift der Verfasserin:
Dr. Annette Immel-Sehr
Behringstraße 44
53177 Bonn