Richtig vorbereitet zur OP |
16.01.2017 10:39 Uhr |
Wundinfektionen nach einer Operation vermeiden, das ist das Ziel der aktualisierten Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur OP-Vorbereitung. Ein internationales Team von Infektiologen hat rund 400 Studien gesichtet, seine Erkenntnisse in einer Leitlinie zusammengetragen und 2016 im Fachjournal »The Lancet Infect Diseases« publiziert.
Zu den wichtigsten Maßnahmen vor einer Operation gehört ausgiebiges Baden oder Duschen. Die Experten legen sich dabei nicht fest, ob herkömmliche oder antimikrobielle Seife verwendet werden sollte. Beides sei für den Zweck geeignet, heißt es.
Von der Haarentfernung halten die Leitlinienautoren dagegen nichts. »Vom Rasieren wird stark abgeraten, und zwar zu allen Zeiten, sowohl präoperativ wie im Operationssaal selbst«. Haare seien entweder gar nicht oder, falls nötig, nur mit einer Haarschneidemaschine zu entfernen.
Um die Haut an der Operationsstelle gründlich zu desinfizieren, empfiehlt die WHO Chlorhexidin-Gluconat in Lösungen auf alkoholischer Basis. Es habe in Studien das Risiko für Wundinfektionen besser gesenkt als Povidon-Iod.
Eine starke Empfehlung gibt es für die Antibiotikaprophylaxe. Sofern indiziert, sollte die prophylaktische Gabe innerhalb von zwei Stunden vor OP-Beginn erfolgen, unter Berücksichtigung der Halbwertszeit des verwendeten Antibiotikums. Je kürzer die Halbwertszeit, desto näher sollte die Applikation an den Beginn der OP heranrücken. Eine präventive Verordnung von Antibiotika über das Ende des Eingriffs hinaus lehnen die Autoren ab. (ew)