Hydrotalcit |
22.01.2018 12:06 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC- Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. In dieser Ausgabe: Hydrotalcit gegen Sodbrennen.
Arzneistoffgruppe
Antazidum
Präparate
Ancid®, Megalac® Hydrotalcit Kautabletten, Talcid® Kautabletten, Liquid Suspension
Indikation
Zur symptomatischen Behandlung von Erkrankungen, bei denen Magensäure gebunden werden soll: Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni, Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden.
Dosierung/Anwendung
Für Kinder ab 12 Jahre und Erwachsene: mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen ein bis zwei Kautabletten oder ein Beutel. Tageshöchstdosis: 6000 mg (12 Kautabletten beziehungsweise 6 Liquid-Beutel); Kautabletten gründlich kauen
Foto: Shutterstock/Yuriy Maksymiv
Kontraindikationen/Warnhinweise
Nebenwirkungen
Bei hoher Dosierung: Verstopfung, weicher Stuhl, erhöhte Stuhlfrequenz, Durchfall und Erbrechen
Bei Niereninsuffizienz und langfristiger Einnahme hoher Dosen: Hypermagnesiämie, Aluminiumeinlagerung in Nerven- und Knochengewebe, Hypophosphatämie
Wechselwirkungen
Bei allen Antazida sollten andere Arzneimittel grundsätzlich mit einem Abstand von ein bis zwei Stunden davor oder danach eingenommen werden.
Besonders wichtig bei:
Die Alkalisierung des Urins unter der Therapie kann die Ausscheidung einiger Arzneimittel beeinflussen. Das kann zu einer Abnahme der Salicylatspiegel oder zu einer Erhöhung der Chinidinspiegel führen.
Aluminium-haltige Antazida sollen nicht mit säurehaltigen Getränken (wie Obstsäfte, Wein) eingenommen werden, denn das erhöht die Aluminiumresorption im Darm. Das gilt auch für Brausetabletten, die Zitronen- oder Weinsäure enthalten.
Schwangerschaft/Stillzeit
Hydrotalcit setzt im Magen Aluminium frei. Gelegentlich wird diskutiert, dass dies zu Störungen im Zentralnervensystem und in den Nieren des Fetus führen könnte. Bislang haben sich dafür aber keine klinisch relevanten Hinweise ergeben. Systemische Wirkungen sind aufgrund der geringen Resorption von Aluminium und Magnesium aus Antazida nicht zu erwarten. Hydrotalcit kann daher laut www.embryotox.de in der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit in normaler Dosierung eingesetzt werden.
Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.