Clotrimazol |
05.02.2018 10:35 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. In dieser Ausgabe: Clotrimazol zur vaginalen Anwendung.
Arzneistoffgruppe
Antimykotikum
Präparate
Kombinationen Cremes/Vaginaltabletten oder -zäpfchen: zum Beispiel Canesten® GYN Once und GYN 3-Tage-Kombi, Canifug® Cremolum, Kadefungin® 3/6, Mykofungin®, Vagisan® Myko Kombi
Indikation
Entzündung der Scheide und des äußeren Genitalbereichs sowie Ausfluss, bedingt durch Pilzinfektion (meist Candida albicans); Superinfektion mit Clotrimazol-empfindlichen Bakterien
Dosierung/Anwendung
Kombinationspackungen 3- beziehungsweise 6-Tagestherapie: An drei beziehungsweise sechs aufeinanderfolgenden Tagen abends 1 Vaginaltablette einführen und dreimal täglich Creme dünn auf den äußeren Genitalbereich u. bis zum After auftragen. Bei der 1-Tagestherapie reicht eine einmalige Anwendung innerlich aus.
Falls erforderlich, kann eine zweite Behandlung durchgeführt werden.
Kontraindikationen/Warnhinweise
Nur unter ärztlicher Überwachung bei erstmaligem Auftreten der Infektion und wenn Pilzinfektionen häufiger als viermal im Verlauf der vergangenen 12 Monate aufgetreten sind.
Bei Fieber, Unterleibs- und Rückenschmerzen, schlecht riechendem Vaginalausfluss, Übelkeit, Vaginalblutungen und/oder verbunden mit Schulterschmerzen sollte die Patientin einen Arzt konsultieren.
Tampons, Intimduschen, Spermizide oder andere Vaginalprodukte sollten während der Behandlung nicht verwendet werden.
Es wird empfohlen, während der Infektion und der Therapiedauer auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, da der Partner infiziert werden kann.
Durch die enthaltenen Hilfsstoffe (besonders Stearate) kann die Sicherheit von Latexprodukten wie Kondomen und Diaphragmen während der Therapie beeinträchtigt werden.
Nebenwirkungen
Allergische Reaktionen, Juckreiz, Brennen, Hautrötung, Hautreizungen und -ausschlag, Unterleibsschmerzen (Häufigkeit jeweils nicht bekannt).
Wechselwirkungen
Bei Kombination mit dem oralen Immunsuppressivum Tacrolimus: Anstieg des Tacrolimus-Plasmaspiegels möglich. Patienten sollten auf Symptome einer Überdosierung überwacht werden.
In in-vitro-Untersuchungen führte Clotrimazol zu einer Wirkungsabschwächung von gegen Candida-Arten lokal wirksamen Substanzen wie Amphothericin B, Nystatin oder Natamycin.
Schwangerschaft/Stillzeit
Keine Hinweise auf teratogene Wir-kungen oder fetotoxisches Risiko. Umfangreiche klinische Erfahrungen und gute Verträglichkeit bei therapeutischer Verwendung sprechen zudem gegen ein Risiko für den gestillten Säugling.
Clotrimazol gehört zu den Mitteln der Wahl bei einer Pilzinfektion in der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit.
Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.