Salzreiche Kost – neue Erkenntnisse |
05.02.2018 10:35 Uhr |
Der hohe Salzkonsum in westlichen Gesellschaften zählt zu den Risikofaktoren für Schlaganfall und andere Durchblutungsstörungen im Gehirn. Die pathophysiologische Ursache könnte allerdings eine andere sein als bislang vermutet – nicht ein Blutdruckanstieg, sondern eine Störung der Gefäßfunktion.
Wie ein US-amerikanisches Team in einer tierexperimentellen Studie herausfand, führt salzreiche Kost bei Mäusen zu einer Abnahme der Gehirndurchblutung und der kognitiven Leistung. Offenbar verlieren Endothelzellen unter diesen Bedingungen die Fähigkeit, Stickoxid (NO) herzustellen. Das lässt sich auf eine vermehrte Produktion von Interleukin-17 im Darm zurückführen, das indirekt über das Enzym Rho-Kinase (ROCK) die NO-Bildung hemmt. NO stellt normalerweise die Gefäße weit, wenn das Gehirn, etwa bei kognitiven Aufgaben, mehr Nährstoffe benötigt. Die Studie liefert mehrere Ansätze, um den negativen Einfluss einer salzhaltigen Kost auf die Hirnfunktion zu verhindern – beispielsweise über IL-17-Antikörper oder ROCK-Inhibitoren. Eine einfache Präventionsmaßnahme ist aber auch heute schon möglich: eine salzärmere Ernährung. (ais)