Neue Studienlage |
10.06.2008 08:29 Uhr |
Neue Studienlage
PTA-Forum / Im fortgeschrittenen Stadium bereitet der Verschleiß des Kniegelenks den Betroffenen heftige Schmerzen. Neben Analgetika suchen viele in der Apotheke nach einem Arzneimittel, das den weiteren Knorpelabbau verhindert. Zu Glucosaminhydrochlorid und Kollagen-Hydrolysat liegen neue Studienergebnisse vor.
In der Vergangenheit wiesen klinische Studien die Wirksamkeit von Glucosamin sowie dessen Sicherheit in Bezug auf Nebenwirkungen und Verträglichkeit nach. In ausreichender Dosierung lindert Glucosamin die Schmerzen und kann die Degeneration des Gelenkknorpels aufhalten. Mediziner sprechen daher von einer Knorpelprotektion. Zudem wirkt Glucosamin antioxidativ und antientzündlich. Insgesamt verbessert es somit die Arthrose-Symptome und bremst den Krankheitsprozess. Zwei Studien belegen, dass Glucosaminhydrochlorid genauso wirksam und sicher ist wie Glucosaminsulfat.
Die erste multizentrische, randomisierte, klinische Studie umfasste 142 Patienten mit Kniegelenkarthrose. Von ihnen erhielt die eine Hälfte vier Wochen lang dreimal täglich 480 mg Glucosaminhydrochlorid, die andere 500 mg Glucosaminsulfat. Bereits in der ersten Therapiewoche verbesserte sich in beiden Gruppen statistisch signifikant der Lequesne’s Functional Index (LI), anhand dessen Ärzte und Patienten die für Arthrose typischen Beschwerden beurteilten, unter anderem Schmerzen beim Gehen, Ruheschmerz und Morgensteifigkeit der Gelenke. Auch zwei Wochen nach Absetzen der Wirksubstanz hielt der therapeutische Effekt an: So sank zum Beispiel der LI in der Glucosaminhydrochlorid-Gruppe von 9,4 Prozent auf 3,4 Prozent. In beiden Gruppen berichteten die Probanden nur sehr selten über Ne-benwirkungen wie Bauchschmerzen und Verstopfung.
In der zweiten randomisierten Multizenter-Studie wurden 143 Patienten mit Arthrose des Knies oder der Hüfte untersucht. Etwa die Hälfte erhielt über einen Zeitraum von sechs Wochen zweimal täglich 750 mg Glucosaminhydrochlorid, die andere dreimal täglich 500 mg Glucosaminsulfat. Nach drei Therapiewochen besserten sich in der Hydrochlorid-Gruppe die Morgensteifigkeit der Gelenke und die Schmerzen im Vergleich zur Sulfat-Gruppe deutlich stärker. Der Unterschied war statistisch signifikant. Nach sechs Wochen nahm dieser Effekt sogar noch weiter zu.
Damit zeigten beide Studien, dass Glucosaminhydrochlorid in ausreichender Dosierung (zum Beispiel in Mobilat® Glucosamin 625 mg) auf die Schmerzen und die Degeneration des Gelenkknorpels vergleichbar gut wirkt wie Glucosaminsulfat.
Eine 2007 im Rahmen des Kongresses der Osteoarthritis Research Society International (OARSI) in Fort Lauderdale, Florida, vorgestellte klinische Studie zeigte, dass Kollagen-Hydrolysat belastungsbedingte Gelenkbeschwerden, insbesondere des Kniegelenkes, reduziert. Die Studie wurde von den Abteilungen für Ernährung und Sporternährung sowie orthopädischer Chirurgie und Rehabilitation der Penn State Universität, USA, mit 147 Studenten durchgeführt. Alle Studienteilnehmer litten aufgrund sportlicher Überlastungen, Verletzungen oder chirurgischer Eingriffe unter Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen und Entzündungen der Gelenke. In der prospektiven, randomisierten, placebokontrollierten und doppelblinden Studie erhielten die Teilnehmer 10 g Kollagen-Hydrolysat täglich (CH-Alpha von Gelita Health Products) über einen Zeitraum von 24 Wochen. 65 Prozent der Studenten litten unter sportbedingten Beschwerden des Knies, diese wurden als Untergruppe gesondert untersucht. Zu Beginn und in Abständen von sechs Wochen hielt ein Arzt die Veränderungen verschiedener Schmerzparameter fest, und auch die Probanden beurteilten ihre Schmerzen mit Hilfe einer visuellen Analogskala.
Das Ergebnis der Studie nach 24 Wochen: Im Vergleich zur Placebogruppe besserten sich insbesondere in der Gruppe der Studenten mit Kniegelenksbeschwerden die Schmerzen sowohl beim Gehen, Stehen und auch beim Richtungswechsel während des Laufens signifikant. Generell profitierten alle Studienteilnehmer von dem Kollagen-Hydrolysat: Unabhängig vom betroffenen Gelenk konnten die Schmerzen beim Gehen, Stehen, Tragen von Gegenständen und beim Aufstehen signifikant verringert werden.