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Homöopathie

Hilfe bei Halsschmerz und Heiserkeit

04.06.2009  15:56 Uhr

Homöopathie

Hilfe bei Halsschmerz und Heiserkeit

von Brigitte M. Gensthaler

Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, gerötete Rachenschleimhaut und Heiserkeit: Dies sind typische Anzeichen einer Rachen- und Kehlkopfentzündung. Meist sind auch die Mandeln betroffen. Die frühzeitige homöopathische Behandlung kann den Verlauf stoppen.

Eine akute Hals- und Rachenentzündung (Pharyngitis) kann so starke Schluckbeschwerden und Halsschmerzen auslösen, dass der Patient nicht mehr essen will. Meist verursachen Infektionen die Beschwerden, mit Abstand am häufigsten entzünden sich die Mandeln (Tonsillitis). Zunächst befallen Viren Hals und Mandeln, danach führen häufig Bakterien zu schweren Entzündungen und Eiterbildung. Als Bakterien sind meist Streptokokken im Spiel; die Ärzte sprechen dann von einer Streptokokken-Angina. Diese tritt besonders häufig bei Kindern auf. Kinder mit einer eitrigen Angina haben oft hohes Fieber. Bei Verdacht auf eine Mandelentzündung sollten PTA oder Apotheker den Eltern unbedingt raten, mit ihrem Kind zum Arzt gehen, denn die bakterielle Angina erfordert meistens eine Antibiotika-Therapie.

Auch eine banale Erkältung, die fast immer von Viren ausgelöst wird, kann sich mit Halsschmerzen ankündigen. Frühzeitig eingesetzt mildern Homöopathika den Verlauf und lindern die Beschwerden. Tipp für die Eltern: Die homöopathischen Mittel können sie ihrem Kind zusätzlich zu den vom Arzt verordneten Antibiotika geben. Bei plötzlichen, sehr heftigen Beschwerden kann der Patient dreimal im Abstand von 15 Minuten fünf (Kleinkinder drei) Globuli im Mund zergehen lassen. Im akuten Zustand nimmt er stündlich eine Dosis und reduziert dann auf drei- bis viermal täglich eine Gabe. Die Kügelchen kann man in die Backentasche schieben, wo sie sich langsam auflösen.

Stechende Halsschmerzen

Wenn der Patient über stechende und brennende Halsschmerzen sowie starke Schluckbeschwerden klagt, sollten PTA oder Apotheker an Apis D6 (Honigbiene) denken. Trotz der sehr trockenen Schleimhäute hat der Patient keinen Durst. Typisch ist die glasig-hellrote Schwellung der Rachenschleimhaut. Wärme verschlimmert alles, kalte Umschläge dagegen lindern die Beschwerden.

Setzt heftiger Halsschmerz plötzlich ein und sind Rachen und Mandeln hochrot, ist Belladonna D6 (Tollkirsche) angezeigt. Der Patient klagt über Schluckbeschwerden und Engegefühl im Hals und hat keinen Durst. Sein Kopf ist hochrot und feucht vom Schweiß, Hände und Füße sind jedoch kalt. Trockener krampfartiger Husten, bellende Hustenanfälle und Heiserkeit können hinzukommen. Belladonna ist ein bewährtes Anfangsmittel bei Entzündungsprozessen und Infekten, die mit Hitzegefühl, plötzlichem Fieber und pulsierenden Schmerzen einhergehen.

Bei akut entzündlichen Erkrankungen im Rachenraum mit hochroten Schleimhäuten hat sich Phytolacca D6 (Kermesbeere) bewährt. Auch die Mandeln können dunkelrot und geschwollen sein. Die stechenden Schmerzen strahlen bis in die Ohren aus. Die Halslymphknoten sind geschwollen und druckempfindlich. Nachts wird alles noch schlimmer. Kalte Getränke empfindet der Patient als wohltuend.

Heiserkeit ist oft das erste Anzeichen einer Erkältung (grippaler Infekt) oder einer Kehlkopfentzündung (Laryngitis), kann aber auch die Folge einer Überanstrengung der Stimme sein. Es lohnt sich, den Patienten genau zu fragen, wann und unter welchen Umständen seine Beschwerden zum ersten Mal aufgetreten sind.

Berichtet er, dass ihm eine akute Erkältung »auf die Stimme geschlagen« ist, nachdem er sich in kaltem Wind oder Zugluft aufgehalten hat, ist Aconitum D6 angebracht. Es ist ein bewährtes Mittel für Cabriofahrer, die nach einer flotten Fahrt mit offenem Verdeck über Beschwerden in Kopf und Hals klagen. Neben dem plötzlichen Krankheitsbeginn sind innere Unruhe und Angst typisch für Aconitum. Wichtig: Beim ersten Kratzen im Hals mit der Einnahme beginnen.

Als Folgemittel nach Aconitum oder Belladonna (siehe oben) kommt Spongia D6 (Badeschwamm) infrage, wenn der Infekt »die Stimme raubt«. Die Stimme klingt rau, heiser oder tonlos. Trockener bellender Husten wie bei einem Pseudokrupp-Anfall können hinzukommen. Nachts, vor allem vor Mitternacht, wird der Husten noch schlimmer.

Rednern und Sängern, die ihre Stimme stark beansprucht haben und nun heiser oder gar tonlos sind, können PTA oder Apotheker Arum triphyllum D3 (Zehrwurzel) empfehlen. Der Patient klagt über ein kratziges Gefühl im Hals und am Kehlkopf und räuspert sich ständig oder muss krampfhaft husten. Manchmal sind auch die Mundwinkel rissig.

E-Mail-Adresse der Verfasserin:
bm.gensthaler(at)t-online.de

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