Beipackzettel am Telefon |
25.03.2014 11:48 Uhr |
Von Verena Arzbach / Gebrauchsinformationen von Medikamenten sollen zukünftig über eine Telefon-Hotline zugänglich sein. Verschiedene Verbände pharmazeutischer Unternehmer planen, ein Call-Center einzurichten, das Blinde und Sehbehinderte bei Anruf zum Hersteller des Medikamentes durchstellt.
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) kritisiert das Vorhaben jedoch: Komplexe Informationen ließen sich nicht durch einmaliges Anhören erfassen. Zudem könnten Nebenwirkungen jederzeit auftreten, nicht nur während der Hotline-Zeiten.
Foto: AOK
Der DBSV weist darauf hin, dass es bereits seit 2010 ein gemeinsames Angebot des DBSV und der Roten Liste gibt, das Sehbehinderten einen barrierefreien Zugang zu Gebrauchsinformationen ermöglicht. Arzneimittelinformationen stehen auf www.patienteninfo-service.de in vier Formaten zur Verfügung, zum Beispiel als Großdruck oder Hörbuch. Laut DBSV sind deutsche Pharmaunternehmen seit neun Jahren verpflichtet, Beipackzettel für blinde und sehbehinderte Personen zugänglich zu machen. Bislang nutzen jedoch nur 21 von 350 deutschen Unternehmen die Plattform. /
Quelle: DBSV