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Lungenerkrankung oft zu spät erkannt

25.03.2014  11:48 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Tausende Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) wissen nichts davon. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen britischen Studie mit über 38 800 COPD-Patienten, bei denen die Erkrankung zwischen 1990 und 2009 festgestellt wurde.

85 Prozent der Betroffenen hatten in den letzten fünf Jahren vor der Diagnose mindestens einmal wegen Beschwerden der unteren Atemwege einen Arzt aufgesucht, ohne dass dieser die COPD feststellte.

Nicht nur in England, sondern auch hierzulande dürfte es Tausende von unerkannten COPD-Patienten geben. »Dabei lässt sich die Erkrankung durch eine einfache Lungenfunktionsprüfung eigentlich gut feststellen«, erläuterte der Vorsitzende des VPK Dr. Thomas Voshaar. Diese auch Spirometrie genannte Untersuchung wird von Allgemeinärzten aber offenbar zu selten veranlasst. »Ein großes Problem ist auch, dass die meisten Patienten erste Anzeichen einer COPD – wie chronischer Husten und zunehmende Atemnot – über viele Jahre hinweg verdrängen, indem sie sie als unbedenklichen Raucherhusten abtun. So gehen viele Betroffene erst zum Arzt, wenn bereits 50 Prozent ihrer Lungenfunktion unwiederbringlich verloren gegangen sind«, so Voshaar. Da es sich bei COPD um eine chronisch fortschreitende Krankheit handelt, ist die frühzeitige Diagnose besonders wichtig. Nur eine baldige Behandlung kann die Zerstörung der Lungenbläschen eindämmen und damit die Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten weitgehend erhalten. Insbesondere Raucher und Ex-Raucher mit häufigen Atemwegsbeschwerden sollten ab einem Alter von 40 Jahren regelmäßig ihre Lungenfunktion testen lassen. /

Quelle: www.lungenaerzte-im-netz.de

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