Etilefrin |
27.02.2017 10:59 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen.
Arzneistoffgruppe
Antihypotonika, Sympathomimetika
Präparat
Effortil® Tropfen, Tabletten
Indikation
Kreislaufregulationsstörungen mit Hypotonie, im Stehen: Beschwerden wie Schwindel, Schwächegefühl, Blässe, Schweißausbruch, Flimmern oder Schwarzwerden vor den Augen sowie Blutdruckabfall ohne Anstieg der Herzschlagrate
Wirkung
Sympathomimetikum; bewirkt Vasokonstriktion und damit Blutdrucksteigerung durch Stimulation von α-Adrenozeptoren; β-sympathomimetischer Effekt: positiv inotrope und positiv chronotrope Wirkung am Herz
Dosierung/Anwendung
Tropfen: 7,5 mg/ml; Tabletten: 5 mg
Erwachsene und Kinder über 6 Jahren: 3 x täglich 10 bis 20 Tropfen beziehungsweise 1 bis 2 Tabletten (5 bis 10 mg Etilefrinhydrochlorid).
Kinder zwischen 2 und 6 Jahren: 3 x täglich 5 bis 10 Tropfen beziehungsweise 1/2 bis 1 Tablette (2,5 bis 5 mg Etilefrinhydrochlorid)
Kinder unter 2 Jahren: 3 x täglich 2 bis 5 Tropfen (1 bis 2,5 mg Etilefrinhydrochlorid)
Idealerweise vor dem Essen mit reichlich Flüssigkeit einnehmen; bei Kindern empfiehlt sich die Gabe in einem Teelöffel Saft oder gesüßtem Tee. Nicht mehr am späten Nachmittag oder Abend einnehmen, da die anregende Wirkung das Einschlafen erschweren kann.
Foto: Shutterstock/racorn
Kontraindikationen/Warnhinweise
Unter anderem nicht bei: Hypertonie, Engwinkelglaukom, Blasenentleerungsstörungen, koronarer Herzkrankheit, dekompensierter Herzinsuffizienz, tachykarden Herzrhythmusstörungen, sklerotischen Gefäßveränderungen, Herzklappenstenose.
Vorsicht bei Diabetes mellitus, Hyperthyreose, Hypercalcämie, Hypokaliämie, schweren Nierenfunktionsstörungen, Herzrhythmusstörungen
Nebenwirkungen
Häufig: Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden
Gelegentlich: Herzklopfen, Herzrasen (Palpitationen), Herzrhythmusstörungen (Tachykardie), Unruhe, Schlaflosigkeit, Tremor, Schwindel, Angstzustände, Übelkeit
Wechselwirkungen
Sympathomimetische Wirkverstärkung (unerwünschter Blutdruckanstieg), zum Beispiel mit anderen Sympathomimetika, Mineralcorticoiden, trizyklischen Antidepressiva, Schilddrüsenhormonen, Antihistaminika, MAO-Hemmern
Atropin: Anstieg der Herzfrequenz
α- und β-Blocker: Blutdruckabfall, Reflex-Bradykardie möglich
Antidiabetika: verminderte Blutzuckersenkung
Herzwirksame Glykoside: Herzrhythmusstörungen möglich
Schwangerschaft/Stillzeit
Nicht im ersten Trimenon der Schwangerschaft, präklinische Daten haben teratogenen Effekt gezeigt!
Bei erheblichen Symptomen ab dem vierten Schwangerschaftsmonat in Absprache mit Arzt möglich.
Etilefrin kann die Durchblutung von Uterus und Plazenta beeinträchtigen und zu Gebärmuttererschlaffungen führen.
In der Stillzeit kontraindiziert; der Übergang von Etilefrin in die Muttermilch kann nicht ausgeschlossen werden.
Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.