Dimenhydrinat |
16.03.2018 14:34 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. Dieses Mal: Dimenhydrinat bei Übelkeit und Reisekrankheit.
Arzneistoffgruppe
Antiemetikum/Antivertiginosum aus der Gruppe der H1-Antihistaminika
Präparate
Zum Beispiel Reisefit Hennig® Tabletten, Superpep® Reise Kaugummi-Dragees, Tabletten; Vomex A® Dragees, Retardkapseln, Sirup, Suppositorien
Indikation
Zur Prophylaxe und symptomatischen Therapie von Übelkeit und Erbrechen unterschiedlicher Genese, besonders von Kinetosen. Zur Vorbeugung und Behandlung von Reisekrankheit.
Dosierung/Anwendung
Foto: iStock/izusek
Oral:
Dragees/Tabletten sollen unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Die Kaugummi-Dragées jeweils 30 Minuten lang kräftig und gründlich kauen; danach kann die Kaumasse aus dem Mund entfernt werden. Versehentliches Verschlucken ist unbedenklich. Sirup, Suppositorien: Dosierung nach Gewicht, siehe Packungsbeilage/Fachinformation
Kontraindikationen/Warnhinweise
Nebenwirkungen
Sehr häufig, besonders zu Beginn der Behandlung: Somnolenz, Benommenheit, Schwindelgefühl, Muskelschwäche.
Häufig anticholinerge Nebenwir kungen: Mundtrockenheit, Tachykardie, Gefühl einer verstopften Nase, Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendruckes und Miktionsstörungen; Magen-Darm-Beschwerden und Stimmungsschwankungen. Besonders bei Kindern: paradoxe Reaktionen wie Unruhe, Erregung, Schlaflosigkeit, Angstzustände oder Zittern.
Wechselwirkungen
Schwangerschaft/Stillzeit
Es gibt zahlreiche Studien, die kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko zeigen. Antihistaminika der 1. und 2. Generation sind als Gruppe sehr gut untersucht; zwei große Metaanalysen fanden keine erhöhten vorgeburtlichen Risiken. Eine vorübergehende Anwendung von Dimenhydrinat in der Schwangerschaft ist laut www.embryotox.de akzeptabel.
Im dritten Trimenon sollte Dimenhydrinat aber nicht mehr eingenommen werden, da es kontraktionsfördernd auf den Uterus wirken kann.Es liegen keine Fallberichte zur Verträglichkeit von Dimenhydrinat in der Stillzeit vor. Unerwünschte Wirkungen, wie erhöhte Irritabilität auf das gestillte Kind, sind nicht auszuschließen. Laut embryotox.de ist die Anwendung bei Übelkeit und Erbrechen für einige Tage akzeptabel.
Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf embryotox.de.