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Online-Marketing für einsteiger

Homepage und soziale Medien

16.03.2018  14:34 Uhr

Von Andreas Nagel / Online-Marketing ist für viele Apotheken ein wichtiges Instrument zur Kundengewinnung und -bindung. Die Homepage oder der Auftritt in den sozialen Medien sind heute oft die erste Anlaufstelle für potenzielle Neukunden. Für einen erfolgreichen Internetauftritt sollte das Apothekenteam einige Grundregeln beachten.

Das wichtigste Instrument beim Online-Marketing ist die Apotheken-Homepage. Viele Kunden nutzen bei der Suche­ nach einer Apotheke das Internet und informieren sich auf der Homepage über die Apotheke und ihr Angebot. Auch Kunden, die etwa durch eine Empfeh­lung auf die Apotheke aufmerksam geworden sind, schauen oft zu­sätzlich auf die Homepage, bevor sie die Apotheke zum ersten Mal aufsuchen.

Mit der Erstellung der Homepage wird in den meisten Fällen ein profes­sioneller Web-Designer beauftragt. Die Website im Do-it-yourself-Verfahren mit einem Standard-Baukasten zu gestalten, reicht in der Regel nicht aus, um Kunden einen authentischen Eindruck von der Apotheke zu vermitteln. Ein professioneller Web-Designer kann durch Suchmaschinenoptimierung (SEO, Search Engine Optimization) auch dafür sorgen, dass die Homepage etwa bei der Google-Suche unter den ersten Suchergebnissen erscheint.

Zu den typischen Inhalten der Homepage gehören Informationen über den Apothekeninhaber und das Team sowie die Darstellung des Leistungsangebots. Dabei sollten besondere Stärken und Spezialisierungen der Apotheke deutlich hervorgehoben werden. Aktuelle Informationen sowie interessante Artikel zu wichtigen medizinischen, gesundheit­lichen und pharmazeutischen Themen können zusätzlich bereitgestellt werden. Solche Informationen empfehlen ­Kunden oft im Bekanntenkreis weiter und machen auf diese Weise weitere Personen auf die Apotheke aufmerksam. Überlegen Sie gemeinsam im Team, welche­ Themen für Kunden besonders interessant sind beziehungsweise welche­ Fragen in der Offizin besonders häufig gestellt werden. Berichten Sie dann auf der Homepage über diese Themen. Zusätzlich können Sie über einen Newsletter regelmäßig wertvolle In­formationen und aktuelle Nachrichten zur Verfügung stellen. Schauen Sie sich auch einmal gezielt den Internetauftritt von Apotheken in Ihrem regionalen Umfeld an. Dann können Sie einschätzen, wie attraktiv die eigene Homepage im Vergleich zu denen anderer Apotheken auf die Kunden wirkt.

Social-Media-Aktivitäten

Über einen Social-Media-Kanal wie Face­book oder Instagram können Apotheken regelmäßig mit Followern in Kontakt treten und zugleich neue Kunden­ gewinnen. Wenn Kunden der Social-Media-Auftritt der Apotheke gefällt­, können sie über den »Teilen«-Button sofort Empfehlungen aus­sprechen. Die sozialen Medien bieten also die Möglichkeit, viele Menschen schnell und effektiv zu er­reichen. Nutzen Sie daher diese Kanäle, um Neuigkeiten über die Apotheke mitzuteilen, über neue Produkte und neue Dienstleistungsangebote zu informieren oder Tipps rund um das Thema Gesundheit zu geben.

Ermuntern Sie Ihre Kunden auch, Feedback zu geben und Kommentare zu schreiben. Wichtig ist, dass der Kunde etwas erfährt, was er noch nicht durch den Apothekenbesuch wusste, beispielsweise indem er in den sozialen Medien einen Blick hinter die Kulissen und auf die einzelnen Teammitglieder wirft. Solche persönlichen Themen rufen oft die größte Resonanz hervor. Auch Berichte über Fortbildungen, Aktio­nen oder Kundenveranstaltungen eignen sich für die Außendarstellung.

Das wichtigste Social-Media- In­strument ist die eigene Facebook-Seite. Sie sollte neben allgemeinen Informationen über die Apotheke interessante Inhalte für den Besucher enthalten oder dazu auf die Homepage verweisen. Ein eigener Twitter-Account kann genutzt werden, um aktuelle Informationen schnell und einfach mit Kunden zu teilen. Über Twitter ist zudem erkennbar, was Kunden über die Apotheke sagen und welche Themen für sie besonders interessant sind.

Mit Fotos und Posts auf Instagram erreicht die Apotheke vor allem jüngere Kunden. Auf den beruflichen Netz­werken Xing und LinkedIn können Sie das Apotheken-Profil und Ihre fachliche Quali­fikation darstellen. Für alle Kanäle gilt dabei eine wichtige Regel: Die Qualität der Informationen ist entscheidend für den Erfolg. Alle Posts sollten wichtig und informativ sein. Besprechen Sie daher­ gemeinsam im Apothekenteam, welche Themen relevant und einen Post wert sind. Auch wenn Sie regelmäßig Infor­mationen zu bestimmten ausgewählten Themen veröffentlichen, bauen Sie schnell eine Stammleserschaft auf.

Auch wichtig: Mit einer attraktiven Homepage und einem guten Social-Media-Auftritt spricht die Apotheke nicht nur Kunden, sondern auch potenzielle neue Mitarbeiter an. Wenn erkennbar ist, wie gut die Zusammen­arbeit im Team funktioniert oder dass viel für die fachliche Fortbildung getan wird, so können sich Bewerber gleich ein Bild von der Apotheke machen. Transparenz ist dann vielleicht ein Grund, sich bei genau dieser Apotheke zu bewerben.

Gepflegt und aktuell

Denken Sie bei Ihrem Internetauftritt und bei allen Social-Media-Aktivitäten unbedingt an die regelmäßige Pflege und Aktualisierung aller Seiten. Nichts wirkt abschreckender als veraltete Informationen. Setzen Sie möglichst ein klares Zeitfenster, das für die Pflege und Aktualisierung der Homepage und den Seiten in den sozialen Medien verwendet werden soll (zum Beispiel 10 bis 20 Minuten pro Tag). Wenn Sie Artikel für die Website aus zeitlichen Gründen nicht selbst erstellen können, so können Sie geeignete Beiträge auch von externen Anbietern zukaufen.

Mit den Analysetools von Facebook und Google ist erkennbar, welche Beiträge­ besonders häufig geklickt werden­. So sehen Sie nach einiger Zeit, welche Themen für Kunden besonders interessant sind. Wenn die Apotheke neben der Homepage zeitgleich mehrere Social-Media-Kanäle nutzt, so müssen alle Kanäle gleichermaßen gepflegt werden – unabhängig von ihrer Wichtigkeit. Es macht keinen guten Eindruck, wenn auf den einzelnen Kanä­len unvollstän­dige oder widersprüchliche Informa­tionen über die Apotheke oder über das Mitarbeiterteam auftauchen.

Bewertungsportale prüfen

Für Apotheken ist es auch wichtig zu wissen, wie sie in Bewertungsportalen (zum Beispiel Jameda, Google Maps) bewertet werden. Die wichtigsten Beurteilungskriterien sind hier in der Regel­ Beratungsqualität, Service, Freundlichkeit, Diskretion, Produktauswahl, Preise, Lieferfähigkeit und Lieferzeiten, Öffnungszeiten, Parkmöglichkeiten und Erreichbarkeit mit öffent­lichen Verkehrsmitteln. Wenn in Be­wertungsportalen etwa der Service und der Umgang mit Kunden mehrfach kritisiert werden, sollte an diesen Punkten natürlich so schnell wie möglich gearbeitet werden. Umgekehrt dürfen Sie sich als Team gemeinsam über po­sitive Bewertungen freuen.

Achten Sie bei der Gestaltung der Homepage und bei allen Social-Media-Aktivitäten unbedingt auch auf die rechtliche Zulässigkeit von Veröffent­lichungen, damit Sie nicht ungewollt gegen Wettbewerbsrecht oder Da­tenschutz verstoßen. Zweifelsfragen können bei Bedarf mit einem speziali­sierten Rechtsanwalt, der zuständigen Apothekerkammer oder dem Apo­thekerverband geklärt werden. /