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Deutsche vernachlässigen UV-Schutz der Augen

24.06.2011  15:37 Uhr

PTA-Forum / Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind UV-Strahlen für jeden fünften Erblindungsfall verantwortlich. Besonders häufig betroffen sind Patienten mit einer vorausgehenden Makuladegeneration oder einer ähnlich schweren Erkrankung.

Experten sehen auch einen Zusammenhang zwischen Grauem Star (Katarakt) und hohen Strahlendosen. »Ultraviolette Strahlung begünstigt Entzündungen an der Binde- und Hornhaut, die sich durch müde und gerötete Augen bemerkbar machen«, warnt Frank Grunwald, Gesundheitsexperte beim Deutschen Ring. Die Symptome eines Augensonnenbrands würden häufig unterschätzt oder als allergische Reaktion abgetan, vor allem im Frühling und Sommer, so Grunwald. Weniger als 10 Prozent der Deutschen sind sich über diese gravierenden Folgen des UV-Lichts für ihre Augen im Klaren.

Wer seine Augen effektiv vor den schädlichen Wirkungen der UV-Strahlen bewahren will, sollte daher an sonnigen Tagen nie ohne Sonnenbrille das Haus verlassen. Das gilt umso mehr für Kinder, deren Augenlinsen transparenter und deren Pupillen weiter als die Erwachsener sind. »Bei Kindern unter zehn Jahren gelangen rund drei Viertel der UV-Strahlen ungefiltert ins Auge«, informiert Grunwald. Zudem verbringen Kinder besonders viel Zeit im Freien, sodass sich die UV-bedingten Schäden mit der Zeit aufaddieren. Die Experten kritisieren, dass nur etwa jeder zweite 2- bis 15-Jährige gelegentlich eine Sonnenbrille trägt.

Am falschen Ende spart, wer seine Sonnenbrille nach dem modischen Trend und dem günstigen Preis aussucht. Die Gläser der Modelle vom Kiosk oder Strandhändler verfügen häufig über keinen ausreichenden UV-Filter. Daher schaden sie mehr, als sie nutzen: Denn aufgrund der dunkel eingefärbten Gläser öffnet sich die Iris, und eine wesentlich höhere UV-Strahlendosis erreicht das Augeninnere.

Als Orientierungshilfe für den Kauf nennt Grunwald: »Wichtige Qualitätskriterien sind ein Breitband-UV-400-Schutz sowie das CE-Zeichen.« Wer unsicher ist, ob seine Sonnenbrille tatsächlich gut schützt, kann vom Optiker die Blau-Durchlässigkeit der Gläser und damit den UV-Schutz überprüfen lassen. /

Quelle: Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G.