Wenn Warten sich lohnt |
24.06.2011 15:41 Uhr |
PTA-Forum / Geduldig zu sein, das ist heute eine hohe Kunst geworden. Selbstverständlich wünscht sich jeder in einer unangenehmen Situation, sie möge schnellstens wieder vorbei gehen. Das gilt auch für Frauen mit Haarausfall, denn ob kurz oder lang, gelockt oder glatt – volle, gesunde Haare stärken das Selbstbewusstsein. Umso dramatischer ist es, wenn sich die Haare lichten, denn mit ihnen schwindet das Selbstwertgefühl.
Eine wirkungsvolle Therapie des Haarausfalls braucht Zeit: Ein Haar wächst höchstens 0,35 Millimeter pro Tag. Mindestens drei Monate dauert es deshalb, bis gesundes Haarwachstum erkennbar wird. Doch Geduld zahlt sich aus! Und bekanntermaßen lässt eine positive Erwartung die Therapie noch einmal so gut wirken.
In der letzten Ausgabe haben PTA-Forum und Priorin zu einem Kreativ-Wettbewerb aufgerufen und nach Kurzgeschichten zum Thema »Freudige Erwartung« gefragt. Die vielen Einsendungen beschreiben kleine und große Momente freudiger Erwartung und das überwältigende Gefühl, wenn das Ersehnte endlich da ist.
Die Interpretationen könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch so verschieden die persönliche Wahrnehmung von Warten auch ist, eins haben alle Einsendungen gemeinsam: Warten lohnt sich, denn am Ende ist die Freude über das herbeigesehnte Erlebnis oder Ereignis unbeschreiblich groß.
Die Jury hat aus allen Einsendungen zehn Finalisten ausgewählt. Nehmen Sie an der Abstimmung für die drei besten Kurzgeschichten teil und gewinnen Sie einen von 10 Einkaufsgutscheinen.
Nummer 1: Flughafen
Mein Freund war im Auslandseinsatz. Ich wusste, dass er erst nach drei Monaten zurückkommt. Also schon mal drei Monate warten, bevor man sich wieder sieht. Doch das war nichts gegen die Minuten vor der Landung. Immer wieder mein banger Blick zum Monitor, bis endlich zu lesen war: »Gelandet«.
Doch für mich war diese gefühlte Ewigkeit eine intensive Erfahrung, bei der mir klar wurde, wie sehr er mir gefehlt hatte und wie sehr ich mich auf das Wiedersehen gefreut hatte. Die Minuten allein unter den fremden Menschen am Flughafen gaben mir die Zeit, diese Beziehung noch intensiver zu leben.
Foto: Fotolia/Pavel Ignatov
Nummer 2: Vier-Wochen-Kampf
Thorsten und ich sind jetzt bereits drei Jahre ein Paar und haben bis jetzt alle Hürden gemeistert. Wir waren noch nie länger als zwei Wochen getrennt, doch demnächst sollten es immer vier Wochen werden. Die Nachricht über den einjährigen Praktikumsplatz überbrachte er mir bei einem griechischen Essen.
Als er fort war, zog wieder diese Stille ein. Gewohntes, Zärtlichkeit, sein Lächeln, seine Stimme, sein hübsches Gesicht und sein Geruch fehlten, und ich vermisste ihn tüchtig. Ich vertiefte mich in mein Studium, belegte jede Vorlesung und lernte noch freiwillig eine Sprache. So oft es ging, telefonierten wir miteinander und tatsächlich, die Zeit verging.
Mein Herz klopfte sehr wild, und durch meinen Körper strömte ein warmes Glücksgefühl, als ich am Bahnhof auf den einlaufenden Zug mit Thorsten wartete. Als sich endlich die Tür öffnete, rannte ich ihm entgegen, und wir küssten uns und hielten uns sehr lange fest. Diese Distanz hat unsere Liebe noch stärker gemacht.
Nummer 3: Braten
Die schönste Wartezeit für mich ist die beim Kochen, beim Braten, um genau zu sein. Es ist ganz etwas anderes, ein Steak für ein paar Minuten in die Pfanne zu hauen, als ein großes Stück Fleisch in den Bräter zu legen, dann ab und zu den Deckel zu lüften und dabei zuzusehen, wie es allmählich eine knusprige Kruste bekommt, wie es langsam gar wird und der Duft des Fleisches sich im ganzen Raum entfaltet und einem schon einen Vorgeschmack darauf gibt, wie gut es gleich allen schmecken wird. Ein Fest für die Sinne.
Nummer 4: Das Fußballspiel
Mit nur einem Mausklick waren sie mein, die heißgeliebten Karten für das fast ausverkaufte Spiel. Die Blauweißen gegen die Rotweißen, ein Spiel erster Klasse, und ich durfte dabei sein. Mein Kumpel war hellauf begeistert, und sofort organisierten wir die An- und Abreise bis ins kleinste Detail. Denn schon am nächsten Samstag, also in nur noch sieben Tagen, war das Spiel. Ich freute mich so sehr darauf, dass ich allen, auch die es nicht hören wollten, von dem Event erzählte.
In der Woche rutschte mir die Arbeit nur so von den Händen, und die Zeit verflog wie im Flug. Meine absolut gute Laune steckte auch meine Kollegen an. Als mir der Postbote das Einschreiben überreichte, wäre ich am liebsten sofort losgefahren. Dann war es endlich soweit, und ich durfte ein sensationelles Spiel der Spitzenklasse in einer grandiosen Stimmung genießen.
Foto: Fotolia/ Anja Greiner Adam
Nummer 5: Guter Hoffnung
Der erste Monat ist fast unbemerkt vorbei gegangen und endet mit einem Test, der für uns die Welt verändert. Schwanger, wir bekommen ein Kind – noch unglaublich, aber schon wunderschön!
Während der nächsten zwei Monate mischen sich noch angstvolle Gedanken unter die Vorfreude, ich höre und lese so viel. Dann merke ich zum ersten Mal, die Hosen werden enger, und wer genau hinschaut, der sieht schon »was«. Und dann dieser unglaubliche Moment im fünften Monat, in dem das Glucksen im Bauch konkret wahrnehmbar wird und mir in den unmöglichsten Momenten mein glücklichstes Lächeln ins Gesicht zaubert. Täglich aufs Neue diese Freude über ein Zeichen von Dir, über das Signal »mir geht es gut, mach dir keine Sorgen«. Langsam, aber immer deutlicher sichtbar, nimmst Du Gestalt an. Die Schritte werden schwerer, der Gang behäbiger und mit dem Bauch wächst die Vorfreude und das Gefühl, nicht mehr warten zu können und nicht mehr warten zu wollen. Unsere letzten Tage zu zweit genießen wir und haben schon alles für Dich vorbereitet, es ist alles fertig und es fühlt sich gut an.
Dann ist er da, der Tag der Tage, der Moment unseres Lebens, wie sehr haben wir Sehnsucht nach Dir gehabt. Wir halten Dich im Arm, unsere Tochter, und können unser Glück nicht fassen.
Nummer 6: Der erste Ton
Ich hasse warten: Wenn ich Hunger habe, will ich essen, wenn ich Durst habe, will ich trinken, wenn ich müde bin, will ich schlafen. Wenn ich aber im Konzernsaal sitze, die Instrumente gestimmt werden, die Unterhaltung der Besucher einer atemlosen Stille weicht, der Dirigent das Pult betritt, den Taktstock hebt ... und der erste Ton erklingt, dann ist Warten ein Kribbeln und Prickeln, wie die Bläschen im Glas Sekt in der Pause.
Nummer 7: Friseur
Wahrscheinlich bin ich der einzige Mensch auf der Welt, der das gut findet, aber für mich sind die ein oder zwei Stunden Wartezeit beim Friseur darauf, dass meine Haare fertig werden, das Schönste überhaupt. Ich genieße das, weil ich mich völlig entspannt darauf freuen kann, welche Kniffe meine Friseurin sich hat einfallen lassen und wie ihre Arbeit dann aussieht. Für jede Frau sind ihre Haare ein wichtiger Teil ihres Aussehens, und ein kurzer 08/15-Schnitt würde sich da ganz anders anfühlen als das langsame Werden einer raffinierten Frisur, die zu meiner Persönlichkeit passt und mir den besonderen Look gibt.
Nummer 8: Halbmarathon
Ich befinde mich bei Kilometer 16, wenn alles gut läuft noch eine halbe Stunde bis ins Ziel. Mein erster Halbmarathon, und das bei plötzlicher, ungewohnter Hitze! Noch 5,1 km bis zu meinem großen Ziel, für das ich sechs Monate lang hart trainiert habe. Mein Puls rast, die Beine schmerzen, es ist so verdammt heiß. Werde ich es überhaupt bis ins Ziel schaffen? Kilometer 19, noch gute zwei Kilometer! Ja, ich werde es schaffen, mein Gott, wie ich mich jetzt schon freue, endlich Zieldurchlauf, alle jubeln und ich mitten unter all den glücklichen Finishern, die Medaille um den Hals und endlich nicht mehr weiterlaufen müssen! Wie ich mich freue, denn der Schmerz vergeht, was bleibt ist der Stolz.
Nummer 9: Stunde der Sehnsucht
Die Glut der untergehenden Sonne taucht die Landschaft in ein warmes rotes Licht. Ich sitze im Gras, angelehnt an den Stamm einer alten Kastanie, die ihr Blätterdach schützend über mich ausbreitet. Meine Blicke sind sehnsüchtig auf einen Punkt am Horizont gerichtet, und meine Ungeduld wächst. Ich warte schon lange auf diesen einen Augenblick; wird er doch noch kommen? Meine Gedanken kreisen nur um diesen einen Moment. Wie froh und glücklich werde ich sein, wenn er endlich vor mir steht. Ich kann ihn sehen, stehe auf.
Mir wird ganz warm ums Herz, Gefühle der Sehnsucht durchströmen meinen Körper. Er ist da, endlich! Ich steige ein, in den Bus. Wartezeit circa eine Stunde.
Foto: Fotolia/3d brained
Nummer 10: Urlaub
Auch wenn wir uns schon seit Monaten auf den Urlaub gefreut haben, die Atmosphäre in Flughäfen ist nichts, was mich begeistern kann.
Das Einsteigen in einen Bus, der einen zum Flugzeug bringt, oder das lange Laufen durch die Röhre zum Flugzeug ebenfalls nicht.
Aber, sobald ich meinen Platz eingenommen habe, der Gurt »klick« gemacht hat, und der Hinweis ertönt, dass ich nun aufmerksam die Sicherheitshinweise verfolgen soll, weiß ich: Der Urlaub beginnt. Und genau deshalb sind diese Minuten vor dem Start, in denen gezeigt wird, wie Sauerstoffmasken herabfallen, für mich die schönsten Warteminuten überhaupt.
Ich weiß, es geht gleich los, ich bin nicht mehr zu Hause, sondern kann erfahrenen Menschen vertrauen, die gleich alles daran setzen werden, mich sicher zu meinem Urlaubsort zu bringen. Deshalb genieße ich es immer wieder, den Stewardessen zuzuschauen, wie sie die Wartezeit zum Start mit ihren verlässlichen und vertrauensspendenden Sicherheitshinweisen überbrücken. Und dann kann ich es kaum noch erwarten, bis wir ankommen.
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Einsendeschluss ist der 15. Juli 2011.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.