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Taube Fingerkuppen bei Karpaltunnel-Syndrom

11.04.2016  09:52 Uhr

Von Annette Immel-Sehr / Gefühlsstörungen in den Fingern und von der Hand ausstrahlende Schmerzen, die sich manchmal über den Oberarm bis zur Schulter ziehen, können der Beginn des sogenannten Karpaltunnel-Syndroms sein.

»Häufig setzen Taubheitsgefühle und Kribbeln zunächst an den Kuppen der ersten drei Finger einer Hand ein – also an Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Betroffene neigen dann oft instinktiv dazu, die Beschwerden durch Schütteln der Hand lösen zu wollen« berichtet Dr. Curt Beil, vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN). Im weiteren Verlauf können sich ausgeprägte Schmerzen entwickeln.

Besteht das Karpal­tunnel-Syndrom über mehrere Jahre, können die betroffenen Finger taub werden und die Daumenmuskulatur wird immer schwächer. Das Karpaltunnelsyndrom wird durch eine Kompression des Medianus-Nervs verursacht, der in der Höhe der Handwurzel zusammen mit Sehnen durch den sogenannten Karpalkanal verläuft. »Meist sind eine Fehlhaltung und eine gleichzeitige Überlastung des Handgelenks die Ursache für die Ver­engung«, erklärt Beil.

Auch Handverletzungen oder der Bruch des Handgelenks könne ein Karpaltunnel-Syndrom begünstigen. »Wird die Erkrankung frühzeitig behandelt, stehen die Chancen auf Heilung ohne Folgeschäden sehr gut«, erläutert der Neurologe und ergänzt: »Im Frühstadium kann eine Ruhigstellung des Handgelenks mit Hilfe einer Schiene ausreichend sein. Gegebenenfalls kann zusätzlich eine entzündungshemmende und schmerz­stillende Behandlung durchgeführt werden.« Auch die Einnahme von Cortison bessere bei manchen Patienten die Symp­tome, berichtet der Facharzt. /