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Weniger Salz, weniger Harndrang

25.04.2017  09:50 Uhr

Wer nachts mehrmals seinen Schlaf unterbrechen muss, weil die Blase drückt, hat womöglich zu viel Salz konsumiert. Gelingt es, den Salzkonsum einzuschränken, reduziert sich auch der Harndrang.

Diesen Zusammenhang stellten Urologen der Universität in Nagasaki, Japan, auf dem Kongress der Europäischen Urologiegesellschaft in London her.

Für die Untersuchung reduzierten rund 200 Probanden ihren Salzkonsum über die Dauer von zwölf Wochen von 10,7 g auf 8 g pro Tag. Der Effekt: Statt 2,3-mal suchten sie nur noch 1,4-mal pro Nacht das stille Örtchen auf. Im Gegensatz dazu mussten Teilnehmer, die von 9,6 g auf 11 g Salz pro Tag erhöhten, deutlich häufiger in der Nacht Wasser lassen. Der Harndrang trieb sie statt 2,3-mal 2,7-mal pro Nacht aus dem Bett.

Vor allem ältere Menschen suchen nachts des Öfteren die Toilette auf. Blasenschwäche, Prostataprobleme, Herzinsuffizienz oder Diabetes sind häufig die Ursachen. Gemäß den Studien­autoren könnte ein zu hoher Salzkonsum eine weitere Ursache für schlafraubende WC-Gänge sein. Die Forscher ziehen den Schluss, dass möglicherweise eine Ernährungs­anpassung die Schlaf- und damit Lebensqualität vieler Menschen erhöhen könnte. Allerdings, so räumen sie ein, brauche es mehr Untersuchungen, um den Zusammenhang zwischen Salz und Harndrang zu verifizieren. (ew)