Joggen ja, aber bitte langsam |
27.04.2015 13:58 Uhr |
Von Annette van Gessel / Bei den frühlingshaften Temperaturen beginnen viele Jogger wieder ihr Lauftraining. Nach Angaben des Deutschen Leichtathletik-Verbands ziehen hierzulande etwa 10 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren regelmäßig die Laufschuhe an.
Allerdings sollten Jogger eher moderat statt intensiv trainieren. In einer aktuellen Studie von Peter Schnohr und Kollegen vom Frederiksberg Hospital in Kopenhagen erwies sich vor allem Rasen als gesundheitsschädlich.
Foto: Fotolia/ Werner Fellner
Innerhalb der Copenhagen City Heart Study untersuchten die dänischen Forscher im Detail die Daten von insgesamt 1098 gesunden Joggern im Alter zwischen 20 und 86 Jahren. Die Vergleichsgruppe stellten 413 bewegungsarme Nichtjogger mit einem Durchschnittsalter von 61. Die ersten Daten stammen aus den Jahren 2001 bis 2003, die letzten von April 2013.
Um herauszufinden, welches Trainingspensum unter gesundheitlichen Aspekten optimal ist, teilten die Forscher die Jogger in verschiedene Leistungsgruppen ein. Das Ergebnis: Die besten Chancen auf ein längeres Leben hatten der Studie zufolge Läufer, die maximal dreimal pro Woche in langsamem Tempo, das heißt mit etwa 8 km/h, bis zu zweieinhalb Stunden lang ihre Kreise zogen. Beispielsweise ergab sich für diejenigen, die pro Woche insgesamt 1 bis 2,4 Stunden in ihren Laufschuhen unterwegs waren, ein um 71 Prozent reduziertes Sterberisiko. Wer dagegen mehr als dreimal die Woche trainierte, brauchte die Vorteile wieder auf. Die Mortalitätsrate der schnellen Läufer mit einem Tempo von mehr als 11 km/h lag ähnlich wie bei den Nichtläufern.
Auch wenn die Faktoren Alter, Geschlecht, Raucherstatus, Alkoholkonsum, Bildung und Diabetes in der Analyse mathematisch berücksichtigt wurden, bestätigten sich die Vorteile des moderaten Laufstils. In der Gruppe der sogenannten Light-Jogger, die dreimal pro Woche weniger als 2,5 Stunden in gemäßigtem Tempo liefen, lag das Mortalitätsrisiko um 78 Prozent niedriger als bei den Nichtläufern. Bei den Joggern mit den höchsten Trainingsleistungen kehrte sich das Ganze um: Ihr Sterberisiko war fast doppelt so hoch wie das der Nichtjogger. /
Quelle: J Amer Coll Cardiol