Bärentraubenblätter |
09.05.2017 15:42 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind
nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie
»OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem
ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. In
dieser Ausgabe: Bärentraubenblätter.
Arzneistoffgruppe
Pflanzliche Urologika
Wirksame Inhaltsstoffe: Hydrochinonderivate, berechnet als wasserfreies Arbutin
Präparate
Arctuvan® Tabletten, Cystinol akut® Dragees,
Uvalysat® Bürger Flüssigkeit/überzogene Tabletten,
Kombinationspräparat mit Goldrutenkraut: Cystinol®N Lösung
Foto: Adobe Stock/Klaus Brauner
Indikation
Entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege
Dosierung/Anwendung
Einzeldosis: 100 bis 210 mg Arbutin,
Tagesdosis: 400 bis 840 mg
Teeaufguss: 2,5 g fein geschnittene oder grob pulverisierte Bärentraubenblätter mit etwa 150 ml siedendem Wasser übergießen und nach 10 bis 15 min abseihen.
Tabletten beziehungsweise Dragees mit reichlich Flüssigkeit nach einer Mahlzeit einnehmen.
Arbutinhaltige Arzneimittel sollten maximal fünfmal pro Jahr und dann jeweils nicht länger als
eine Woche eingenommen werden.
Während der Behandlung sollte reichlich Flüssigkeit getrunken werden. Lange galt auch die Empfehlung, der Harn müsse während der Behandlung mit Bärentraubenblättern über die Ernährung schwach basisch eingestellt werden, um die Wirksamkeit sicherzustellen. Nach neueren Erkenntnissen spielt der Urin-pH-Wert für die Wirkung allerdings eine geringere Rolle, als man bislang annahm.
Kontraindikationen/Warnhinweise
Nicht bei Kindern < 12 Jahren,
Nicht bei Nierenproblemen
Treten während der Behandlung Fieber, Harnverhalten, Krämpfe oder Blut im Urin auf oder halten die Symptome länger als vier Tage an -> Arzt aufsuchen.
Der Harn kann sich während der Einnahme grünlichbraun färben.
Nebenwirkungen
Bei magenempfindlichen Personen selten Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, und Erbrechen; sehr selten allergische Reaktionen Wechselwirkungen Mittel zur Bildung eines sauren Harns können die antibakterielle Wirkung der Bärentraubenblätter vermindern.
Schwangerschaft/Stillzeit
Bärentraubenblätter sind wegen unzureichender Erfahrungin Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.
Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de