Hydrocortison |
08.05.2018 12:27 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungs- intensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. In dieser Ausgabe: Hydrocortison-haltige Formulierungen für die Selbstmedikation.
Arzneistoffgruppe
Dermatika, Corticosteroide
Präparate
Beispiele: Ebenol®, FeniHydrocort®, Hydrocutan®, Soventol® Hydrocortisonacetat, jeweils 0,25% / 0,5% Creme; Linola® Akut 0,5% Creme; Ebenol, Soventol Spray 0,5%
Indikation
Entzündliche und allergische Dermatosen (Hautentzündungen und Ekzeme) mit geringer bis mittlerer Symptomausprägung.
Dosierung/Anwendung
Foto: iStock/F3al2
Ein- bis dreimal täglich dünn auf die betroffenen Hautstellen auftragen.
Für Erwachsene und Kinder ab dem 6. Lebensjahr.
0,25-prozentige Formulierungen können bis zu vier Wochen angewendet werden, 0,5-prozentige maximal zwei Wochen.
Auf einem Gebiet von mehr als einem Zehntel der Körperoberfläche nicht länger als eine Woche anwenden.
Kontraindikationen/Warnhinweise
Nicht ohne ärztliche Verordnung bei Kindern unter 6 Jahren.
Nicht bei bestimmten Hauterkrankungen (Lues, Tuberkulose), bei Virusinfektionen wie Herpes simplex, Herpes zoster, Varizellen, bei Vakzinationsreaktionen, Rosacea, Acne vulgaris, Steroidakne anwenden.
Nicht im Bereich der Augen (Gefahr einer Erhöhung des Augeninnendrucks), auf offenen Wunden sowie bei perioraler Dermatitis. Nicht auf den Schleimhäuten anwenden.
Ein Folienverband erhöht die Wirksamkeit, aber auch die systemische Resorption des Wirkstoffes massiv. Okklusive Verbände daher nur kurzfristig, kleinflächig und unter engmaschiger Kontrolle anwenden.
Nebenwirkungen
Häufig leichtes Brennen, sehr selten allergische Hautreaktionen.
Typische Corticoid-Nebenwirkungen sind bei kurzfristigem Gebrauch nicht zu erwarten.
Wechselwirkungen
Keine bekannt.
Schwangerschaft/Stillzeit
Keine klinischen Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft.
Laut Medice, dem Hersteller von Soventol Hydrocort, traten bei 363 Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft mit topischen Glucocorticoiden therapiert wurden, kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko oder sonstige Geburtsdefekte auf. Aufgrund der geringen systemischen Exposition bei topischer Anwendung können die 0,25- und 0,5-prozentigen Formulierungen in der Schwangerschaft angewendet werden, allerdings nicht großflächig oder langfristig sowie nicht unter okklusiven Verbänden.
Aufgrund der geringen systemischen Exposition können topische Formulierungen ebenfalls in der Stillzeit angewendet werden. Stillende Mütter sollten die entsprechenden Präparate aber nicht im Bereich der Brust auftragen.
Hinweis
Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de