Aerosol-Therapie sinnvoll in der Frühphase |
25.10.2007 11:41 Uhr |
Aerosol-Therapie sinnvoll in der Frühphase
PTA-Forum / Kratzt und schmerzt der Hals, ist schnelles Handeln gefragt. Oft entwickelt sich daraus innerhalb kurzer Zeit ein grippaler Infekt. Das antibakteriell und antiinflammatorisch wirksame Fusafungin in Form eines Hals- oder Nasensprays kann die Erkrankung im Frühstadium stoppen. Außerdem sinkt das Risiko für Sinusitis und Sekundärinfektionen.
Eine placebokontrollierte, randomisierte und doppelblinde Studie bestätigte die rasche Wirkung des Fusafungin-Aerosols (Locabiosol®) im Anfangsstadium einer Rhinosinusitis. Dabei zeigte sich das Verum Placebo statistisch deutlich überlegen sowohl zu Beginn als auch am dritten Tag der Behandlung. Und zwar in Bezug auf klinische und endoskopische Kriterien: In der Placebogruppe besserten sich die Parameter bei nur 1 von 20 Patienten, in der Verumgruppe jedoch bei 12 von 20. Den Autoren der Studie zufolge hilft das rasche Abschwellen der Nasenschleimhaut, eine echte Sinusitis zu verhindern. Auch bei akuten Infektionen der oberen Atemwege wurde das Fusafungin-Aerosol im Rahmen zweier klinischer Untersuchungen mit Placebo verglichen. Das Ergebnis: In der Verumgruppe besserten sich die Symptome signifikant rascher als in der Placebogruppe.
Sprühnebel wirkt punktgenau
Gegenüber anderen, lokal eingesetzten Therapeutika zum Lutschen oder Gurgeln bei Halsschmerzen und Laryngitis hat das Fusafungin-Aerosol mehrere Vorteile: Es gelangt bei Inhalation direkt an den Kehlkopf, weil sich der Kehlkopfdeckel bei dieser Applikation im Gegensatz zum Lutschen eines Bonbons oder einer Tablette nicht schließt. Im Unterschied zum Gurgeln verhindert das Aerosol das Auftreten von Würgereiz. So kann die Lösung über den vorderen Gaumenbogen in tiefere Regionen gelangen und wirken.
Eine Phase-IV-Studie bestätigte darüber hinaus die Wirksamkeit von Fusafungin bei der Behandlung der isolierten akuten Laryngitis. Damit ist die Aerosol-Applikation des Wirkstoffs eine wirksame und nebenwirkungsarme Option in der Erstbehandlung von Erkältungskrankheiten, sowohl zur Monotherapie als auch ergänzend zu einer systemischen Antibiotikabehandlung.
Virusinvasion erschwert
Der Arzneistoff Fusafungin entstammt dem Pilz Fusarium lateritium. Er wirkt bakteriostatisch gegen alle grampositiven Bakterien, die im Rahmen von Atemwegserkrankungen eine Rolle spielen. Besonders bedeutsam ist dabei seine Hemmwirkung auf Listeria, Streptococcus mutans, Mycoplasma pneumoniae und Candida albicans. Sein Effekt auf den Hefepilz mindert das Risiko einer Candidainfektion als Folge einer Antibiose. Auf gramnegative Keime zeigt die Substanz keinen Einfluss. Resistenzen gegen Fusafungin existieren nicht, ebenso gelten Kreuzresistenzen als ausgeschlossen.
Außerdem behindert Fusafungin, in die Nase gesprüht, das Eindringen von Erkältungsviren in die nasalen Epithelzellen, indem es die Expression des interzellulären Adhäsionsmoleküls 1 (ICAM-1) dosisabhängig herabreguliert. Die Epithelzellen »bilden« ICAM-1, wodurch die Schnupfenviren leichter eindringen. Sinkt die ICAM-1-Konzentration durch Fusafungin, wird die Vireninvasion erschwert.
Die antiinflammatorische Wirksamkeit von Fusafungin erklären Wissenschaftler folgendermaßen: Der Arzneistoff verringert die Produktion des Radikals Superoxid durch Makrophagen. Sauerstoffradikale unterhalten akute und chronische Entzündungen.