Eigenes Bett fürs Baby |
23.09.2011 12:31 Uhr |
Von Tanja Schweig / Zwar ließ sich die Zahl der Kinder, die am Plötzlichen Kindestod versterben, durch viel Forschungs- und Aufklärungsarbeit in den letzten Jahren stetig senken. Dennoch kostete dieses Syndrom im Jahr 2007 in Deutschland immer noch 228 Kinder das Leben.
Das sudden infant death syndrome, kurz SIDS, ist in den Industrienationen die Haupttodesursache im ersten Lebensjahr. Wissenschaftler lassen deshalb nicht locker, ständig weitere Risikofaktoren aufzuspüren.
Foto: Fotolia/Marco Gerber
Aktuell entdeckten Forscher aus der Arbeitsgruppe um Mechtild Vennemann vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Münster einen neuen Aspekt. Die Wissenschaftler werteten zuvor in einer Meta-Analyse elf Studien aus mit insgesamt 2464 SIDS-Fällen und 6495 gesunden Säuglingen. 29 Prozent der Kinder, die an SIDS starben, hatten das Bett zuvor mit den Eltern geteilt, während nur 13 Prozent der Vergleichskinder ihre Nächte im elterlichen Bett verbrachten. Möglicherweise decken die Eltern dabei ihr Kind versehentlich zu oder wärmen es zu sehr.
Die meisten Eltern wissen inzwischen, dass Babys nicht in Bauchlage zum Schlafen gelegt werden sollen. Doch dass sich das Risiko für SIDS sogar verdreifacht, wenn Säuglinge und Eltern gemeinsam in einem Bett schlafen, ist eine neue Erkenntnis. Bei Säuglingen im Alter unter zwölf Wochen war das Risiko dadurch sogar verzehnfacht. Übrigens stieg das Risiko zusätzlich noch an, wenn die Mutter rauchte. Die Autoren der Meta-Analyse raten: Zum Stillen, Beruhigen und Schmusen können Eltern ihr Baby kurz mit ins Ehebett nehmen. Danach schläft es am besten im eigenen Kinderbettchen. /
Quelle: The Journal of Pediatrics