Krampfadern erhöhen Thromboserisiko |
18.05.2018 16:13 Uhr |
Das Risiko einer tiefen Venenthrombose ist bei Personen mit Varizen rund fünfmal so hoch wie bei Menschen, die keine Krampfadern haben. Das hat eine jetzt im amerikanischen Ärzteblatt JAMA publizierte Studie ergeben.
Dazu hat ein Wissenschaftlerteam um Pei-Chun Chen von der Chinesischen Medizinischen Universität in Taichung, Taiwan, die Versichertendaten von mehr als 400 000 Bürgern Taiwans genutzt. Die Wissenschaftler verglichen die Daten von knapp 213 000 Patienten mittleren Alters (54 Jahre) mit neu diagnostizierten Varizen, davon rund 70 Prozent Frauen, mit den Daten einer ebenso großen Kontrollgruppe ohne Varikosis.
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Während des Beobachtungszeitraums von rund sieben Jahren dokumentierten die Forscher in der Varizengruppe 6,55 tiefe Venenthrombosen pro 1000 Personenjahre, gegenüber 1,23 Thrombosen in der Vergleichsgruppe ohne Varizen. Das entspricht einem etwa fünfmal so hohen Thromboserisiko.
Ob die Varikosis ursächlich von tiefen Venenthrombosen ausgeht oder ob beiden Erkrankungen gemeinsame Risikofaktoren zugrundeliegen, muss nach Ausführung der Studienautoren nun weiter erforscht werden. Chen und seine Kollegen vermuten, dass eine Varikosis Zeichen eines geschädigten Gefäßsystems mit einer erhöhten Entzündungsbereitschaft und einer erhöhten prothrombotischen Neigung ist, die in anderen Blutgefäßen das Risiko von thromboembolischen Ereignissen fördert. (ew)