Mariendistel/Silymarin |
18.05.2018 16:13 Uhr |
Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu einem ausgewählten OTC-Präparat für die Beratung übersichtlich zusammen. Dieses Mal: Mariendistelfrüchte-Extrakt mit dem wirksamen Inhaltsstoff Silymarin.
Arzneistoffgruppe
Phytopharmaka bei Lebererkrankungen
Präparate
Zum Beispiel Silicur®, Silymarin-Loges®, Silymarin STADA® forte
Indikation
Zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und durch Lebergifte verursachten Leberschäden
Dosierung/Anwendung
Foto: Shutterstock/nadezhda F
Präparate mit 167 mg Silymarin: ein bis zwei Hartkapseln pro Tag.
Präparate mit weniger als 167 mg Silymarin: zwei bis drei Hartkapseln pro Tag.
Einnahme vor oder nach dem Essen mit einem großen Glas Wasser.
Kontraindikationen/Warnhinweise
Je nach Hersteller wird eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 12 oder unter 18 Jahre nicht empfohlen.
Silymarin-Präparate sind nicht zur Behandlung von akuten Vergiftungen geeignet.
Bei anhaltenden Beschwerden oder dem Auftreten einer Gelbsucht ist ein Arzt aufzusuchen.
Nebenwirkungen
Gelegentlich gastrointestinale Beschwerden, zum Beispiel Übelkeit, leicht abführende Wirkung, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz oder Atemnot.
Wechselwirkungen
Durch eine Verbesserung der Leberfunktion kann Silymarin die Metabolisierung von anderen Arzneimitteln verändern, gegebenenfalls muss die Dosierung angepasst werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Silymarin und Amiodaron kann die antiarrhythmische Wirkung von Amiodaron verstärkt werden.
Schwangerschaft/Stillzeit
Mariendistelfrüchte-Extrakt beziehungsweise Silymarin soll in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.
Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf www.embryotox.de.