Neuer Gehaltstarifvertrag für Nordrhein |
03.12.2007 10:22 Uhr |
Neuer Gehaltstarifvertrag für Nordrhein
Adexa / Rückwirkend zum 1. Oktober konnte die Apothekengewerkschaft Adexa für den Kammerbezirk Nordrhein mit der TGL Nordrhein als Tarifvertretung der Arbeitgeber einen neuen Gehaltstarifvertrag abschließen. Dieser getrennte Abschluss wurde notwendig, weil die TGL Nordrhein den Tarifabschluss von Adexa mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) zum 1. Juli 2007 nicht übernommen und die Verhandlungen auf das vierte Quartal verzögert hatte.
Die Gehaltssteigerungen, die nach Berufsjahren und Berufszugehörigkeit differenziert sind, sind sonst identisch mit dem Vertrag zwischen ADA und ADEXA. Durchschnittlich gleichen die Steigerungen die Inflation aus. Für die Monate Juni bis September erhalten die MitarbeiterInnen in Nordrhein eine Einmalzahlung zwischen 117 und 267 Euro.
Dazu die zweite Vorsitzende von Adexa, Tanja Kratt: »Der Tarifvertrag wurde in dieser Form abgeschlossen, um unsere Mitglieder in Nordrhein nicht gänzlich von der Tarifentwicklung abzukoppeln. Dies war nicht zuletzt aufgrund der im nächsten Jahr geplanten Umstrukturierung im Gehaltstarifvertrag notwendig. Es ist keinem damit gedient, wenn Nordrhein den Anschluss an das gesamte Bundesgebiet verliert.«
Verzögerung nicht nachvollziehbar
Den Apothekern in Nordrhein geht es wirtschaftlich nicht schlechter als den übrigen. Insofern ist diese bis ins vierte Quartal andauernde Verweigerungshaltung der TGL nicht nachvollziehbar.
»Was grundsätzlich zur Verzögerung des Abschlusses beigetragen hat, ist der veränderte Verhandlungsstil: In den vergangenen Jahren hat sich die TGL als vorbildlicher Tarifpartner erwiesen. Die starre Haltung unter der neuen Führung ist aber gerade im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen nicht förderlich«, so Kratt. »Wir fordern die Apothekenleiter in Nordrhein auf, die Motivation und Qualität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht aus den Augen zu verlieren. Ihre Angestellten sollten ihnen mindestens das Gleiche wert sein wie den Arbeitgebern in Westfalen-Lippe, Hessen oder Niedersachsen. Andernfalls muss mit einer Abwanderung von qualifiziertem Personal gerechnet werden.«
Gerade in diesem Jahr haben die Rabattverträge die Apothekenmitarbeiter zusätzlich belastet, und dies sollte auch angemessen honoriert werden. Arbeitgeber tragen eine wesentliche Verantwortung, dass der Arbeitsplatz öffentliche Apotheke attraktiv bleibt.
Adexa hofft, dass sich der bisherige konstruktive Umgang mit dem Tarifpartner rasch wieder einstellt. Schließlich stehen 2008 schwierige Verhandlungen über eine leistungsorientierte Bezahlung an, bei denen jegliche Form von Profilierungsverhalten fehl am Platze ist.
Barbara Neusetzer, erste Vorsitzende
Tel. (0 30) 3 61 00 66,
Fax (0 30) 36 28 49 04 oder
E-Mail: vorsitz(at)adexa-online.de
Ansprechpartnerin in Tariffragen
Tanja Kratt, zweite Vorsitzende
Tel./Fax (0 43 28) 72 26 30 oder
E-Mail: tarife(at)adexa-online.de
Fachgruppe PTA/Apothekerassistentinnen
Ingrid Heberle
E-Mail: I-BHeberle(at)t-online.de