Mit Wissen punkten |
26.11.2009 20:39 Uhr |
Mit Wissen punkten
von Christiane Skorupka
Rezepturen stellen hohe Anforderungen an das Können der PTA. Herstellung, Stabilität und Haltbarkeit topischer Arzneizubereitungen waren die Themen des Rezepturseminars, das am 19. September in der PTA-Schule, Homburg/Saar stattfand.
Schwerpunkt der Veranstaltung waren halbfeste Zubereitungen, die als Individualrezepturen in den Apotheken den größten Anteil an Rezepturen ausmachen. Den theoretischen Teil eröffnete Apothekerin Marion Sparenberg. In ihrem Vortrag zeigte sie beispielhaft an einer Rezeptur, die auf den ersten Blick ganz einfach erschien, welche Fehler sich hinter einer ärztlichen Verschreibung verbergen können. Die verordnete Creme- oder Salbengrundlage entscheidet mit darüber, ob die fertige Rezeptur stabil und haltbar wird und die eingearbeiteten Inhaltsstoffe sicher wirken. Oft wird Basiscreme als Grundlage eingesetzt. Der Großhandel liefert sie immer konserviert, um die mikrobiologische Stabilität zu garantieren. »Daran sollten Sie denken. Denn in manchen Fällen kann der Konservierungsstoff die Wirkung des einzuarbeitenden Arzneistoffs beeinträchtigen«, so Sparenberg.
Plausibilität prüfen
Des Weiteren erörterte die Apothekerin anhand der BAK-Leitlinien, wie die PTA ein Verordnung formal überprüfen muss. Sparenberg ging auf notwendige Plausibilitätsprüfungen ein und gab Anregungen zu verschiedenen Herstellungsverfahren. Außerdem wies sie darauf hin, welche Schutz- und Hygienemaßnahmen die PTA bei der Herstellung von Rezepturen einhalten muss. Fragen zur Dokumentation, zu Aufbrauchfristen und Etikettierung wurden in der sich anschließenden Gesprächsrunde ausführlich diskutiert. Danach nahmen die PTA in Gruppenarbeit verschiedene fehlerhafte Rezepturbeispiele aus dem Apothekenalltag unter die Lupe. Vor allem achteten sie auf die angegebene Dosierung, die Kompatibilität der Inhaltsstoffe, die Konservierung und beurteilten die potenzielle Gefährdung sowie Aufbrauchfristen.
Nach der Mittagspause stellten die Seminarteilnehmerinnen im Labor die »falsch verordneten« und die »korrigierten Rezepturen« her, mit Fantaschale und Mörser sowie mit dem geschlossenen Rührsystem TopiTec®. Das Praktikum betreute Holger Ehrlich von der Firma Wepa. Individuell und ausführlich beantwortete der Fachmann alle Fragen der Teilnehmerinnen rund um den TopiTec®, unter anderem über Einsatzmöglichkeiten und richtigen Umgang.
Analytik nicht vergessen
Im analytischen Teil des Rezepturseminars hatten die Teilnehmerinnen die Gelegenheit Identitätsprüfungen mithilfe der Mikro-DC, einem Schmelzpunktmessgerät, einem Refraktometer und einem Polarimeter durchzuführen. Mit einem herzlichen Dankeschön an die Referenten endete der ereignis- und erfolgreiche Fortbildungstag.