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WIPIG-PZ-Präventionskongress

Gesunde Ernährung und noch viel mehr

19.11.2010  18:38 Uhr

WIPIG-PZ-Präventionskongress

Gesunde Ernährung und noch viel mehr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Gesunde Ernährung war ein Thema beim 1. Präventionskongress, den das WIPIG – Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) und die Pharmazeutische Zeitung Ende Oktober in München ausrichteten.

Cynthia Milz, Sprecherin des WIPIG-Institutsdirektoriums, betonte bei der Begrüßung der rund 200 Teilnehmer, nur wenn Vorbeugung Freude mache, könne man Menschen zum Mitmachen motivieren. »Prävention darf keine Spaßbremse sein.« Wichtig sei die Kooperation mit anderen Beteiligten im Gesundheitswesen. »Doch zentraler Baustein unseres Netzwerks sind Sie, die sich als Netzwerkpartner für und mit dem WIPIG engagieren.«

Projekte auf Postern

In Kurzvorträgen und auf etlichen Postern stellten Apotheken dar, wie sie sich für gesunde Ernährung, zum Beispiel in Kindergärten, Grund- und Hauptschulen, einsetzen. Die Münchner Apothekerin Barbara Wendelstein, die regelmäßig Obstbuffets an Hauptschulen anbietet und damit schon manchen »Obstmuffel«bekehrt hat, gewann sogar einen Posterpreis. Margit Schlenk, Neumarkt, kann große Erfolge mit ihrer Aktion »Gesundes Frühstück im Kindergarten« verbuchen. Susanne Engelmann aus Waldkraiburg berichtete über ihre Initiative, Schülern an Projekttagen praktisches Wissen zur gesunden Ernährung zu vermitteln. Dass Prävention schon vor der Geburt beginnen soll, ist das Anliegen von Gerlind Sohst, Sauerlach, die schwangere Frauen über Ernährung in dieser besonderen Zeit informiert.

Neben der Ernährung standen vielfältige weitere Themen auf dem Programm. So gab der zweitägige Kongress Anregungen zur Demenzprävention und zum Umgang mit Alzheimer-Patienten und ihren Angehörigen sowie zur Vorbeugung von Suchterkrankungen bei Jugendlichen. Auch in diesen beiden Bereichen ist die Vernetzung sehr wichtig. Daher referierten auch Vertreter der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft beziehungsweise der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen beim Kongress. Als »klassische« Art der Prävention stellte Dr. Fritz Grasberger die Impfungen vor, die Menschen zu Hause wie auf Reisen vor bakteriellen und viralen Infektionskrankheiten schützen.

Studie in Arbeit

Zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-­Erkrankungen bei Menschen im mittleren Alter hat das WIPIG sogar eine Studie unter Leitung von Professor Dr. Werner Richter, Windach, initiiert. Silvia Birkle, Mitarbeiterin des WIPIG, stellte Zwischenergebnisse der Aktion »Herzensangelegenheit 50+« vor. 13 Apotheken in Nordost-Bayern boten ein Risikoscreening auf Fettstoffwechselstörungen an. 129 Probanden ließen ihr ­Kapillarblut daraufhin untersuchen. Nur jeder zehnte hatte keine Risikofaktoren. Rund die Hälfte der Teilnehmer wurde vom Apothekenteam ausführlich darüber informiert, wie sich ihr Lebensstil ändern ließe. Die »Probanden« werden nach einem Jahr in der Apotheke erneut ihre Werte untersuchen lassen. Spätestens dann wird sich zeigen, welchen Nutzen die Betreuung in der Apotheke bringt. /

E-Mail-Adresse der Verfasserin

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