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Editorial

Vorsorge nutzen

26.07.2013  09:04 Uhr

»Ich muss erst dann zum Augenarzt gehen, wenn ich nicht mehr deutlich sehen kann.« Diese wenig intelligente Antwort gaben 87 Prozent der Befragten bei einer Umfrage von EMNID zum Glaukom. Im Auftrag des Initiativkreises zur Glaukomfrüherkennung e. V. hatte das Meinungs­forschungsinstitut 1000 Bundesbürger im Alter über 35 befragt. Das Ergebnis zeigt die Unkenntnis der meisten Menschen über das Krankheitsgeschehen. Das ist fatal, denn nur die frühzeitige Diagnose und Therapie kann die schwerwiegenden Folgen der Erkrankung verhindern. »Gehen Sie regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen«, ermahnen daher die Fachärzte. Leider klaffen der medizinische Fortschritt und das Wissen der Menschen über bestimmte Vorsorgeuntersuchungen häufig weit auseinander. Umso wichtiger sind wiederkehrende Aufklärungskampagnen, die regelmäßig dieselben Botschaften vermitteln.

Wie viele andere Erkrankungen entwickelt sich ein Glaukom schleichend. Lange Zeit bemerken die Betroffenen nicht, dass durch Schädigung ihres Sehnervs schwarze Flecken in ihrem Gesichtsfeld entstanden sind. Das Gehirn ergänzt die fehlenden Anteile, sodass die Betroffenen ein komplettes Bild wahrnehmen. Diese erstaunliche Leistung unseres Gehirns birgt jedoch Gefahren. Denn ist durch das Glaukom bereits Schaden entstanden, lässt sich dieser in der Regel nicht mehr rückgängig machen. Im Beitrag Glaukom: Die verkannte Gefahr nennt Dr. Claudia Borchard-Tuch die verschiedenen Risikofaktoren, die Diagnoseverfahren und die Möglichkeiten der Therapie. Indem Sie Patienten und Kunden auf die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen hinweisen, können Sie hier einen wichtigen Beitrag leisten.

Fragen Mütter nach einem geeigneten Mittel gegen Kopfläuse, können Sie mit Ihrem fachkundigen Rat zahlreiche Vorurteile ausräumen. Die meisten Mütter reagieren entsetzt und versuchen, mit exzessiven Reinigungsmaßnahmen der Parasiten Herr zu werden, wenn sie Läuse auf dem Kopf ihres Kindes entdecken. Wie nutzlos diese Aktivitäten sind, erklärt Professor Dr. Hermann Feldmeier in seinem Beitrag Läuse: Von Kopf zu Kopf. Vor allem nennt der Autor effektive Maßnahmen, die zum gewünschten Erfolg führen. Für diese Informationen sind betroffene Mütter sicher sehr dankbar. Viel Freude bei der Lektüre dieses PTA-Forums wünscht

Annette van Gessel

Apothekerin für theoretische und praktische Ausbildung