Kräftigung des Beckenbodens hilft |
28.07.2014 10:53 Uhr |
Von Elke Wolf / Beckenbodentraining hat in der S2-Leitlinie zur Belastungsinkontinenz der Frau der Deutschen Gesellschaft für Urologie und anderen Fachgesellschaften den höchsten Empfehlungsgrad (A) erhalten. Zu Recht, wie jetzt eine Metaanalyse bestätigt.
So zeigt eine Cochrane-Analyse von Forschern der University of Montreal, dass Beckenbodentraining bei achtmal mehr Frauen mit Inkontinenz zum Erfolg führt als in den Frauengruppen ohne Training, mit Placebo- oder Scheinbehandlung.
Foto: Shutterstock/Alexander Raths
Dafür haben die Wissenschaftler die Ergebnisse von 18 Studien mit insgesamt 1051 Frauen mit Belastungs-, Drang- oder Mischinkontinenz ausgewertet. Davon erhielten 541 Frauen ein Beckenboden- Training unter Anleitung, 510 Frauen gehörten zu den Kontrollgruppen ohne Therapie oder mit Placebo- und Scheinbehandlung.
Durch die Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur fühlten sich signifikant mehr Frauen von ihren Beschwerden geheilt als ohne die Übungen. In den Studien, an denen lediglich Frauen mit Belastungsinkontinenz teilgenommen hatten, fühlten sich 46 von 82 (56,1 Prozent) Betroffenen mit Beckenbodentraining geheilt, in den Kontrollgruppen waren es lediglich 5 von 83 (6 Prozent) Frauen. Auch Frauen, die unter Drang- oder Mischinkontinenz litten, profitierten signifikant von dem Training, allerdings war der Effekt nicht so groß wie in den Studien zur Belastungsinkontinenz, errechneten die kanadischen Forscher.
Möglicherweise bleibt der positive Effekt des Trainings eine Weile: Aus zwei Studien ergeben sich Hinweise, dass die Wirkung des Trainings bis zu einem Jahr anhalten könnte. /
Quelle: Cochrane Database