Vitamin E bei Neuropathien ohne Nutzen |
30.05.2018 11:37 Uhr |
Die Hoffnung, neuropathische Schmerzen mit Vitamin E lindern zu können, hat sich in einer aktuellen klinischen Studie nicht erfüllt.
»Man sollte den vielen Patienten mit diesem schwierig zu behandelnden Leiden keine falschen Hoffnungen machen«, kommentierte Professor Dr. Claudia Sommer von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) die Ergebnisse der asiatischen Forschungsgruppe.
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In der Studie hatten 300 Patientinnen und Patienten mit diabetischer Neuropathie über zwölf Monate entweder zweimal täglich 200 Milligramm eines Gemisches verschiedener Formen von Vitamin E (Tocotrienole) oder Placebo erhalten. Erfasst wurden die Schmerzstärke, die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die Neuropathie und die Nervenleitungsgeschwindigkeit. Das Ergebnis: Auf allen drei Bewertungsskalen gab es keine Unterschiede zwischen Tocotrienolen und Placebo. Lediglich zwei Untergruppen deuteten auf einen geringen Nutzen: Patienten mit relativ hohen Blutzuckerwerten (> 183 mg/dl) und mit normalen Homocystein-Blutspiegeln. Festgestellt wurde aber auch, dass unter Tocotrienolen fast zehnmal so häufig Infektionen als Nebenwirkung auftraten wie unter Placebo. (ais)