Weniger Schadstoffe bei Tabakerhitzern |
30.05.2018 11:37 Uhr |
»Die Vielzahl neuartiger Produkte auf dem Tabak- und Nikotinmarkt stellt die Risikobewertung vor völlig neue Herausforderungen«, sagte Professor Dr. Reiner Wittkowski, Vizepräsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), aus Anlass eines Expertentreffens der Weltgesundheitsorganisation WHO am BfR zum Thema Tabak und Sucht.
»Eine Studie von Forscherinnen und Forschern des BfR und des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Sigmaringen zeigt nun, dass Tabakerhitzer weniger schädliche Stoffe erzeugen als herkömmliche Tabakprodukte, wie zum Beispiel krebserregende Substanzen.«
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Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien trotzdem möglich. Bei einem Tabakerhitzer-System wird der Tabak nicht wie bei einer Zigarette verbrannt, sondern lediglich auf bis zu etwa 350 Grad Celsius erwärmt. Das Forscherteam verglich mit Hilfe einer Rauchmaschine, wie viel an toxischen Stoffen beim Betrieb eines Tabakerhitzer-Systems im Vergleich zu einer konventionellen Zigarette entsteht. Dabei stellte sich heraus, dass sich deutlich weniger Aldehyde (um 80 bis 95 Prozent verringert) und flüchtige organische Verbindungen (um 97 bis 99 Prozent vermindert) bilden.
Der Nikotingehalt war dagegen vergleichbar mit demjenigen einer herkömmlichen Zigarette, berichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachblatt »Archives of Toxicology«. Ihr Fazit: Beim Erhitzen von Tabak entstehen erheblich weniger krebserregende Stoffe (Karzinogene). Die gesundheitlichen Risiken sollten jedoch auch auf längere Sicht gründlich erforscht werden. (BfR)