Weniger Depressionen durch Probiotika |
30.06.2017 09:50 Uhr |
Bifidobacterium longum kann bei Patienten mit Reizdarmsyndrom (RDS) depressive Verstimmungen mildern, berichteten Wissenschaftler der Mc Master Universität Canada in der Fachzeitschrift Gastroenterology.
In einer placebokontrollierten randomisierten Doppelblindstudie untersuchten Forscher 44 Patienten mit RDS und leichten bis moderaten Depressionen. Einige Patienten litten zusätzlich unter Angststörungen. Die Probanden dokumentierten ihre seelischen und körperlichen Beschwerden.
Des Weiteren untersuchten die Forscher Stuhl-, Blut- und Urinproben. Auch führten sie ein funktionelles MRT durch, wobei sie die Gehirnaktivität und das Ansprechen auf negative Reize betrachteten. Zehn Wochen lang erhielten 22 Patienten das Probiotikum. Schon nach sechs Wochen zeigten sich bemerkenswerte Unterschiede: In der Verumgruppe litten 14 der 22 Patienten weniger stark unter depressiven Symptomen. In der Placebogruppe war das nur bei sieben Probanden der Fall. Auf die Angststörungen hatte das Probiotikum keinen Einfluss. Im MRT bemerkte man, dass sich die Gehirnaktivität der Behandlungsgruppe verändert hatte: Die Teilnehmer sprachen weniger stark auf negative emotionale Reize an. Obwohl sich die Symptome des RDS nicht verändert hatten, gaben die Patienten an, dass sich ihre Lebensqualität verbessert habe. (cw)